Gewalt auf Anti-Israel-Demonstration in New York

Matthew Greenman wurde auf der antisemitischen Demonstration in New York angegriffen
Matthew Greenman wurde auf der antisemitischen Demonstration in New York angegriffen (Quelle: JNS)

Bei einer von verschiedenen Anti-Israel-Organisationen abgehaltenen Demonstration in New York wurde ein Mann angegriffen, der es gewagt hatte, gegen den Protestzug aufzutreten.

Faygie Holt

Als er hörte, dass Anti-Israel-Aktivisten am 20. April vor dem israelischen Konsulat und der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in Midtown Manhattan demonstrieren wollen, beschloss Matthew Greenman aus dem nahe gelegenen Westchester County in New York, etwas zu tun, um seine Unterstützung für den jüdischen Staat zu zeigen.

Für seine Aktion wurde Greenman als »Terrorist« bezeichnet, angegriffen und verletzt. Der Vorfall wird derzeit von der Abteilung für Hassverbrechen des New York City Police Department untersucht.

Die Kundgebung wurde u. a. von den Anti-Israel-Gruppen Within Our Lifetime, Palestinian Youth Movement und Samidoun organisiert. Sie wurde als Demonstration »zur Unterstützung des palästinensischen Widerstands und der Befreiung mit allen Mitteln« angekündigt.

Nach Angaben von Liora Rez, Geschäftsführerin von StopAntisemitism.org, wurde einer der Organisatoren, Nerdeen Kiswani, von Rez’ Organisation zum »Antisemiten des Jahres« 2020 ernannt. Letzten Monat wurde Kiswanis Organisation Within Our Lifetime wegen aufwiegelnder Hassrede von Instagram ausgeschlossen.

»Wir sind nicht überrascht, dass diese Kundgebung von Gewalt geprägt war, zumal sie von Kiswani koordiniert wurde. Indem die organisierenden Gruppen die Fakten über die nach einer Reihe von Terroranschlägen gegen israelische Juden erfolgenden Ausschreitungen bei der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem verdrehen, machen sie sich mitschuldig an einer Fehlinformationskampagne, die das Potenzial hat, die Zunahme antisemitischer Übergriffe in New York weiter anzuheizen.«

Gewalttätiger Angriff

Matthew Greenman schilderte den Angriff auf ihn als Reaktion auf die israelischen Flagge, die er als Umhang auf seinem Rücken getragen habe und mit der er eine zeitlang vor dem Demonstrationszug hergegegangen sei. Irgendwann im Verlauf der Protestkundgebung habe einer der Demonstranten Blickkontakt mit ihm aufgenommen.

»Er folgte mir auf den Bürgersteig und sagte: ›Wenn wir irgendwo sind, wo wir ungestörter sind, habe ich etwas für Sie.‹ Ich ging weiter. Ich ging übrigens auf Krücken, weil ich mich von einem verstauchten Fuß erholte.

Er kam immer näher, zusammen mit seinen Freunden, und dann griff er mich von hinten an, warf mich zu Boden, schlug und trat mir ein paar Mal ins Gesicht, dann ging er weg und sagte: ›Das hast du davon, ein Terrorist zu sein.‹«

Danach habe er die Notaufnahme eines Spitals aufsuchen müssen, so ihm gesagt wurde, dass er »eine leichte Gehirnerschütterung und möglicherweise eine Fraktur über dem Auge habe«, berichtete Greenman, als er seine Anzeige bei der Polizei erstattete.

Die Anti-Defamation League New York/New Jersey, die kürzlich ihre jährliche Bilanz antisemitischer Vorfälle veröffentlicht hatte, in dem sie eine rekordverdächtige Anzahl von Angriffen in New York City feststellte, twitterte Anfang der Woche:

»Wir sind entsetzt über die Gewalt, die bei diesem Angriff in New York gegen einen Mann ausgeübt wurde, der eine israelische Flagge trug, während er eine pro-palästinensische Demonstration beobachtete.«

Greenman, der die Demonstration als Einzelperson beobachtete, erzählte, unmittelbar vor dem Angriff hätten die Demonstranten sich gegen ein Ende der Zwei-Staaten-Lösung und für die Vernichtung Israel ausgesprochen:

»Slogans wie ›Wir wollen keine zwei Staaten, wir wollen 48! ist genau die antizionistische Rhetorik, gegen die ich auftreten wollte, sollte sie auf der Demonstration zu hören sein. Und sie war wirklich zu hören. Nicht jeder will angesichts des Antizionismus, der eine der am weitesten verbreiteten Formen des Rassismus in der heutigen Gesellschaft ist, schweigen.

Genau das wollte ich mit meinem Gegenprotest und meiner Flagge zeigen. Mein Gesicht, mein Kopf und mein Körper müssen noch heilen, aber es ist besser als vorher. Wenn ich jemals wieder an einem Protest teilnehmen würde, dann nur mit vielen anderen Menschen und in einer organisierten Form.«

Der Text erschein auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung: Alexander Gruber und Martina Paul.)

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