Giftgasangriffe in Syrien – und niemand stoppt Assad

sams-chlorine-gas„Am Dienstag haben die Truppen des syrischen Diktators Assad erneut ein Wohngebiet in Aleppo mit Chlorgas angegriffen. Der Stadtteil Al-Sukkari war das Ziel, laut Augenzeugen wurden drei mit Gas gefüllte Fassbomben abgeworfen. Ärzte berichteten von einem Toten und mehr als 100 Verletzten. Die Symptome: Erstickung, Erbrechen, Husten. Unter den Opfern waren mindestens 37 Kinder und eine Hochschwangere, berichtet die Syrisch-Amerikanische Medizinische Gesellschaft (SAMS). Nach Angaben der Ärztevereinigung handelte es sich um den 167. Angriff mit Chemiewaffen in Syrien seit Beginn des Konflikts. 2015 sollen die meisten Angriffe stattgefunden haben, insgesamt 69 verifizierten die Ärzte. (…)

In den vergangenen Wochen hat das Regime seine Bombardierungen mit Chemiewaffen und Brandbomben massiv erhöht. Das wichtigste Ziel der Gasangriffe sei die Botschaft, die das Assad-Regime damit sende, und zwar sowohl innerhalb Syriens als auch international, sagt Kyle Orton, Syrien-Experte der Henry-Jackson-Society (London) zu BILD. ‚Indem Assad nur wenige Tage nach dem UN-Bericht erneut Chemiewaffen einsetzt, sagt er der internationalen Gemeinschaft, dass ihre Kritik seine Politik nicht beeinflussen wird.‘ Die Gasangriffe sollen aber auch die syrische Opposition demoralisieren. Sie lösen Panik aus, haben eine große psychologische Wirkung auf die Betroffenen und machen militärisch nur wenig Sinn. Sie würden der Opposition vor Augen führen, dass die internationale Gemeinschaft ihnen nicht helfen wird, ‚nicht willens ist, ihre eigenen Resolutionen durchzusetzen‘, so Orton.“

(Antje Schippmann: „Wieder Giftgasangriff in Aleppo Wie lange noch, bis endlich was passiert?“)

 

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