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Gewalt gegen Homosexuelle in deutschen Flüchtlingsheimen

schwule_syrer„Es sind nicht immer Krieg und Terror, weshalb sich Flüchtlinge auf den Weg nach Deutschland machen. Manche kommen, weil sie in ihren arabischen Heimatländern wegen ihrer sexuellen Orientierung drangsaliert oder bedroht werden. Hierzulande hoffen sie, mit ihrer Homo- oder Transsexualität frei und sicher leben zu können. Doch oftmals werden sie enttäuscht und erfahren in Deutschland wieder Gewalt. Vor allem in den Flüchtlingsheimen. (…)

‚Ein Mitarbeiter trug in meinen Unterlagen ein, ich sei ein sunnitischer Moslem, und das, obwohl ich darauf bestand, dass ich kein Moslem mehr bin. Die Sicherheitsleute waren aggressiv. Einer beschimpfte mich und sagte, ich sei nur gekommen, um Sex mit Männern zu haben. Ich sollte zu meiner Müllhalde in Ägypten zurückkehren. Ein anderes Mal warfen mich die Wachposten sogar zu Boden. Die meisten von ihnen sind arabischstämmig, denn sie beschimpften mich auf Arabisch, nicht auf Deutsch. Ich wusste: Würde ich mich bei der Polizei darüber beschweren, würde ich nichts erreichen, weil alle anderen Sicherheitsmänner den Angreifer schützen würden. Bei solchen Vorfällen sind die Flüchtlinge immer die Verlierer.‘ (…)

‚Viele Familien wissen, dass ihr Sohn schwul ist, ihre Tochter lesbisch. Aber sie möchten nicht darüber sprechen. Es wird weiterhin tabuisiert. Die Homophopie ist leider in der muslimischen, aber auch in orientalischen Kreisen verbreitet. Die Aufklärung auf, dass das keine Krankheit ist, die fehlt. Da kommt hinzu der religiöse Aspekt, dass es eine Sünde ist, homosexuell zu sein oder als Transperson zu leben. Und wenn man damit aufwächst von klein auf, dann kriegt man das vom Kopf erst mal nicht raus, auch nicht als Erwachsener, wenn man unreflektiert ist.‘“

(Igal Avidan: „Homosexuelle Flüchtlinge in Deutschland. Vogelfrei im Asylbewerberheim“)

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