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Libanon: Geld für Zivilisten, um Hisbollah-Raketen zu lagern

Hisbollah zahlt Zivilsiten für Raketenlagerung in Wohnhäusern
Hisbollah zahlt Zivilsiten für Raketenlagerung in Wohnhäusern (Quelle: IDF Spokesperson's Unit)

Die Hisbollah stationierte gegen Entgelt Artillerieraketen und Marschflugkörper in zivilen Wohnhäusern im gesamten Südlibanon.

Vor fast einem Jahrzehnt startete die Hisbollah eine verdeckte Militäraktion, im Zuge derer die Gruppe schiitischen Dörfern und Einwohnern im Libanon folgendes Angebot machte: Sie sollten für eine regelmäßige Miete einen Raum in ihren Häusern zur Verfügung stellen, in denen die Hisbollah anschließend Marschflugkörper oder Artillerieraketen mit schweren Sprengköpfen unterbrachte. Die Raketen können von Kämpfern aus Spezialeinheiten abgefeuert werden und sind in der Lage, das Zentrum Israels zu treffen. Hunderte davon sollen auf diese Weise in verschiedenen Regionen stationiert worden sein.

Die Raketen sind auf einem Abschussgerät montiert und können von einem Raum, dessen Dach schnell entfernt werden kann oder dessen Mauern eingerissen werden, abgefeuert werden. Die Familien, deren Häuser diese Geschosse beherbergen, dienen sowohl als menschlicher Schutzschild als auch als Tarnung.

Die Hisbollah sprach dabei gezielt verarmte schiitische Familien an, die in Dörfern um Tyrus, Sidon oder in den südlichen Vororten von Beirut lebten und ein zusätzliches Einkommen benötigten. Im Laufe der Zeit wurde das Projekt ausgeweitet. Die Hisbollah erwarb sogar Grundstücke und errichtete Häuser speziell für diesen Zweck, die sie schiitischen Familien, die bereit waren, Artillerieraketen oder Marschflugkörper in einem dafür vorgesehenen Raum unterzubringen, kostenlos oder zu einer geringen Miete anbot.

Bisher hat die Hisbollah diese Raketen noch nicht eingesetzt, sondern sie für eine kritische Phase ihres Konflikts mit Israel reserviert, in der sie die israelische Heimatfront, einschließlich der Zentralregion, überraschen und ohne Vorwarnung militärische und zivile Infrastrukturen angreifen will. Die Hisbollah ging davon aus, dass Israel entweder keine Kenntnis von diesen Raketen hatte oder sie nicht genau lokalisieren konnte.

Neue Strategie

Wie Ynet in einem aktuellen Artikel ausführte, hätten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) diese Raketen bisher aus drei Hauptgründen nicht angegriffen:

  1. Die IDF wollten weitreichende Schäden für libanesische Zivilisten vermeiden, die trotz ihrer durch die Zustimmung zur Raketenstationierung in ihren Häusern erfolgte Beteiligung keine Kombattanten sind.
  2. Israel hat aus seinen Einsätzen im Gazastreifen gelernt, dass ein Angriff auf solcherart im Herzen schiitischer Dörfer versteckter Raketen zu zivilen Opfern und weitreichender Zerstörung führen würde, was der Hisbollah ein Propagandawerkzeug in die Hand gäbe, um die Legitimität Israels international zu untergraben.
  3. Diese Artillerieraketen sind mit schweren Sprengköpfen bestückt, und ein Angriff auf sie hätte zuvor eine starke Reaktion der Hisbollah provoziert und den Konflikt möglicherweise über die nördlichen Regionen und Galiläa hinaus eskalieren lassen, wo der Zermürbungskrieg seitens der Hisbollah bislang aktiv stattfand.

Nun jedoch haben die IDF beschlossen zu handeln und diese Raketen ins Visier zu nehmen, nachdem sie zuvor erklärt hatten, eine »präventive psychologische Operation« durchzuführen, um den Schaden durch Luftangriffe in den infrage stehenden Dörfern zu minimieren. Ziel der den Bombardements vorausgehenden Operation ist es, schiitische Dorfbewohner, in deren Häusern oder in deren Nähe sich Raketen befinden, zur Evakuierung zu bewegen, um so Schäden zu vermeiden, wenn die raketenbestückten Räume angegriffen und zerstört werden. Anders als im Gazastreifen können diese Dorfbewohner kurz nach den Angriffen in ihre Häuser zurückkehren.

Mit diesem Vorgehen will die israelische Armee die Aufmerksamkeit der Welt auf die Taktik der Hisbollah lenken, zivile Wohnhäuser, die eigentlich keine Kampfzonen sein sollten, als Tarnung und deren Bewohner als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

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