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Geiseln berichten vom Überleben in Gefangenschaft

Die ehemalige Hamas-Geisel Emily Damari mit ihrer Mutter in einem israelischen Spital
Die ehemalige Hamas-Geisel Emily Damari mit ihrer Mutter in einem israelischen Spital (Quelle: JNS)

Drei Geiseln, die am Sonntag aus ihrer Gefangenschaft durch die Hamas in gaza entlassen wurden, berichten erstmals von ihren schrecklichen Erfahrungen in den Tunneln.

Die drei israelischen Geiseln, die am Sonntag aus der Gefangenschaft im Gazastreifen zurückkehrten, berichteten in Zeugenaussagen, wie sie sich gegenseitig halfen, 471 Tage lang in Unsicherheit und ohne medizinische Versorgung zu überleben, berichtete der israelische TV-Sender Kanal 12 am Montag. Eine der Geiseln »dachte nicht, dass ich zurückkehren würde, ich war mir sicher, dass ich in Gaza sterben würde«.

In ihren von der Militärzensur geprüften und den Geiseln selbst zur Veröffentlichung freigegebenen Erzählungen berichteten sie, wie sie in unterirdischen Einrichtungen mit ungenügender medizinischer Versorgung, großer Unsicherheit und manchmal auch großer Verzweiflung leben mussten. Emily Damari, die bei den Angriffen der Hamas am 7. Oktober 2023 eine Beinverletzung erlitt und zwei Finger an der linken Hand verlor, wurde während der Gefangenschaft von Romi Gonen, einer ausgebildeten Rettungssanitäterin und weiteren der am Sonntag befreiten Geiseln, behandelt.

Die drei freigelassenen Geiseln Gonen, Damari und Doron Steinbrecher wurden von der Hamas zunächst gemeinsam festgehalten, irgendwann dann aber getrennt worden, so der Bericht. Damari und Gonen wurden Dutzende Male zwischen verschiedenen Verstecken sowohl über als auch unterhalb der Erde hin und hergeschickt. Die Frauen sahen nur selten das Tageslicht und wurden die meiste Zeit in unterirdischen Anlagen festgehalten. Dem Bericht zufolge waren sie vorübergehend auch in humanitären Einrichtungen inhaftiert, die ursprünglich für vertriebene Menschen aus dem Gazastreifen vorgesehen waren.

Zu Tode geängstigt

Während ihrer Gefangenschaft kochten und versorgten sich die Geiseln selbst; einige von ihnen wurden mit Medikamenten versorgt, eine Geisel jedoch wurde ohne Betäubung einem medizinischen Eingriff unterzogen.

Zu Fernseh- und Radiosendungen hatten sie nur begrenzten Zugang. »Wir haben euren Kampf [um unsere Rückkehr] gesehen, wir haben gehört, wie unsere Familien gekämpft haben«, sagte eine der Frauen zu ihren Verwandten, die an Kundgebungen und Lobbyarbeit für die Freilassung der Geiseln teilgenommen hatten. »Wir haben festgestellt, dass unsere Familien überlebt haben, aber auch, dass wir sehr viele Freunde verloren haben.« Während ihres Transfers aus den Händen der Hamas an das Rote Kreuz »ängstigten« sich die Freigelassenen aufgrund der martialischen Inszenierung der Terrorgruppe »zu Tode«.

Im Moment befinden sich noch 94 israelische Geiseln in Gefangenschaft, von denen dreißig in den kommenden Wochen während der ersten Phase des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas in ihre Heimat zurückkehren sollen. Die übrigen 64 sollen nach einem Zeitplan, der noch bekannt gegeben werden muss, in der zweiten und dritten Phase freigelassen werden.

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