Mena-Watch-Korrespondent Ben Segenreich sprach heute im Puls-24-Interview über die nach über zwei Jahren endlich erfolgte Freilassung der restlichen lebenden Geiseln aus der Hand der Hamas.
Mena-Watch-Korrespondent Ben Segenreich – ehemaliger ORF-Korrespondent in Israel und Nahost-Experte – war heute Morgen bei Puls 24 News zu Gast. Im Interview mit Anchorwoman Bianca Ambros analysierte er die Hintergründe des Geiseldeals, die entscheidende Rolle von US-Präsident Trump und erklärte, warum er für die Zukunft skeptisch bleibt.
Bereits in den frühen Morgenstunden seien die Menschen in Israel zum Tel Aviver »Platz der Geiseln« geströmt, auf allen israelischen Kanälen seien Live-Sondersendungen geschaltet worden und das ganze Land habe auf den Beginn der Geisel-Freilassungen gewartet. »Und es hat tatsächlich planmäßig begonnen«. Zeitgleich sei in einer gewaltigen Dramaturgie auch US-Präsident Donald Trump im Israel gelandet: »Genau als die große Maschine, das offizielle Flugzeug von Trump, in Tel Aviv gelandet ist, sind die israelischen Geiseln in ihrem Fahrzeugkonvoi auf israelisches Territorium gelangt: ein Split-Screen also mit gewaltigen Emotionen.«
Zugleich dürfe über all der Freude aber nicht vergessen werden, dass der Austausch israelischer Geiseln gegen in Israel inhaftierte palästinensische Terroristen nur der erste Schritt des von Donald Trump vorgelegten Friedensplans war, bei dem noch sehr viele Punkte äußerst fraglich seien. Zwar habe die Hamas bei den Geiseln nachgeben müssen, doch bei anderen Punkten verweigere sie sich immer noch. Die große Frage sei vor allem, ob die Hamas entwaffnet und entmachtet werden könne – und da müsse man sehr skeptisch sein.
Deswegen sehe es allem Optimismus zum Trotz nicht nach einem längerfristigen Frieden aus. Wer nun verwaltungstechnisch an die Stelle der Hamas treten könnte, sei völlig offen. »Es heißt, irgendeine Übergangsregierung, die von außen her gebildet werden soll«, doch es sei mehr als fraglich, ob das umgesetzt werden kann. Möglich sei auch eine eingefrorene Situation, nicht zuletzt angesichts der Tatsache, dass die Hamas nun bereits wieder die Straßen von Gaza kontrolliert, so Segenreich, der abschließend meinte, eine rasche Lösung für die Situation wäre eine große Überraschung.






