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Israels Verteidigungsminister: Geiseldeal so nahe wie seit November 2023 nicht mehr

Ein Plakat in Israel zeigt die in Gaza festgehaltenen Hamas-Geiseln
Ein Plakat in Israel zeigt die in Gaza festgehaltenen Hamas-Geiseln (Quelle: JNS)

Während es beim Hauptstreitpunkt nach wie vor um die Anzahl der freizulassenden Geiseln geht, könnte eine Einigung laut Israels Verteidigungsminister Israel Katz in Bälde möglich sein.

Ariel Kahana 

»Wir sind einem Geiseldeal so nahe wie seit dem letzten [temporären Abkommen im November 2023] nicht mehr«, sagte Verteidigungsminister Israel Katz am Montag vor dem Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung der Knesset. Während der Waffenruhe im vergangenen Jahr, die vom 24. bis 30. November andauerte, wurden 105 Hamas-Gefangene – 81 Israelis und 24 ausländische Staatsbürger – freigelassen. Momentan befinden sich noch 101 israelische Geiseln im Gazastreifen, von denen 36 bereits für tot erklärt wurden.

Ein den Verhandlungen zuvor skeptisch gegenüberstehender israelischer Beamter bestätigte diese Woche, dass bei den Gesprächen zur Freilassung der von der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln Fortschritte erzielt wurden. Darüber hinaus teilte eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle Israel Hayommit, dass die Gespräche zur Ausarbeitung eines Geiseln-gegen-Waffenruhe-Deals voraussichtlich bis Chanukka abgeschlossen sein werden, wobei sich die Umsetzung über einen längeren Zeitraum erstrecken soll. Chanukka beginnt in diesem Jahr am 25. Dezember.

Der Hauptstreitpunkt zwischen Israel und der Hamas ist nach wie vor die Anzahl der Geiseln, die im Rahmen des Abkommens freigelassen werden sollen. Eine mit den Details vertraute Quelle gab an, Israel warte noch auf die Antwort der Hamas zum Rahmen des Abkommens als auch auf die Bestätigung der Terrororganisation, die Freilassung von Gefangenen zu sichern. Laut der Quelle wird Israel seine nächsten Schritte überlegen, nachdem die Hamas eine endgültige Liste der freizulassenden Geiseln vorgelegt hat: »Der Ball liegt bei ihnen.«

Vorsichtiger Optimismus

Trotz der Differenzen zwischen den Parteien hat die Botschaft der Vermittler vorsichtigen Optimismus ausgelöst. In ähnlich zuversichtlichem Tonfall zitierte der saudische Nachrichtensender Al Arabiya einen hochrangigen Hamas-Funktionär, es habe »beispiellose Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Gazastreifen« gegeben.

Ein weiterer Hamas-Vertreter sagte am Montag gegenüber der saudischen Nachrichtenagentur Asharq News, »wir sind näher denn je an einem Gefangenenaustausch und einem Waffenstillstand, wenn [der israelische Premierminister Benjamin] Netanjahu das Abkommen nicht stört«, und fügte hinzu, dass die Hamas und andere Terrorgruppen »mit großer Flexibilität eine fortgeschrittene Position vertreten haben, die sich in der Zustimmung zu einer schrittweisen Beendigung des Kriegs und Rückzug [Israels] nach einem spezifischen und vereinbarten Zeitplan sowie mit Garantien internationaler Vermittler äußert, um die Aggression zu stoppen und unser Volk zu schützen«.

Eine andere Quelle teilte dem TV-Sender Asharq News mit, die Hamas sei darüber informiert worden, der designierte US-Präsident Donald Trump wünsche so schnell wie möglich, vielleicht noch vor Jahresende und vor seiner Amtseinführung [am 20. Januar], eine Geiselfreilassung und ein Waffenstillstandsabkommen.

Gespräch mit Trump

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach am Samstagabend mit Trump, die nach einer Erklärung von Sonntagabend in ihrem »sehr freundlichen, herzlichen und wichtigen Gespräch« über die Notwendigkeit eines israelischen Siegs und die Bemühungen zur Befreiung der Geiseln gesprochen hätten.

Berichten zufolge diskutierten die beiden Staats- und Regierungschefs über eine mögliche Freilassung der Geiseln gegen einen Waffenstillstand mit der Terrorgruppe Hamas. »Wir werden weiterhin unermüdlich daran arbeiten, alle unsere Geiseln, die Lebenden und die Verstorbenen, nach Hause zu bringen. Lassen Sie mich hinzufügen, dass es umso besser ist, je weniger wir darüber sprechen, und so werden wir mit Gottes Hilfe erfolgreich sein«, sagte Netanjahu.

Adam Boehler, Trumps Sondergesandter für Geiselfragen, besuchte diese Woche Israel, wo er sich am Montag mit Verteidigungsminister Israel Katz und Außenminister Gideon Sa’ar traf. Netanjahu bezeichnete die beiden kurz zuvor veröffentlichten Hamas-Propagandavideos über die Geiseln als »grausame und böswillige psychologische Kriegsführung«. Er selbst stehe in ständigem Kontakt mit den Familien der Gefangenen, die »einen schrecklichen und lang anhaltenden Albtraum« durchleben.

Der Text erschien auf Englisch zuerst beim Jewish News Syndicate. (Übersetzung von Alexander Gruber.)

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