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Syrientreffen: Stellung gegen USA verbindet Russland, Türkei und den Iran

„Die Präsidenten der Türkei, des Iran und Russlands versammelten sich Ende letzter Woche in Sotschi, an der russischen Schwarzmeerküste, um die Situation in Syrien zu diskutieren. Diese Versammlung folgte auf eine Reihe vorangegangener, hochkarätiger Treffen. Es sollte ein Weg gefunden werden, um den Konflikt zu beenden und die Koordinierung zwischen den Ländern in regionalen Fragen zu verstärken. Das Treffen stellte eine direkte Herausforderung der US-amerikanischen Macht im Nahen Osten dar, da es zeitgleich mit der von den Vereinigten Staaten angeführten Nahost-Konferenz in Warschau stattfand, auf der die USA unter anderem dazu aufriefen, dem Iran entgegenzutreten.

Die offizielle Erklärung aus Sotschi enthielt eine am Freitag veröffentlichte Erklärung mit insgesamt 17 Punkten. Die Türkei, Russland und der Iran diskutierten die Entwicklungen in Syrien bereits seit ihrem letzten Treffen in Teheran am 7. September. Das Ziel hierbei war, ‚die trilaterale Zusammenarbeit, vor dem Hintergrund der Vereinbarungen über Syrien, zu koordinieren‘. Es ist nicht verwunderlich, dass in diesem Zusammenhang vor allem die Wichtigkeit der ‚Souveränität‘ Syriens und seiner ‚territorialen Integrität‘ hervorhoben wurde. Diese Codewörter stellen eine Kritik am Engagement der USA in Ostsyrien dar. (…) Die drei Mächte gingen auch auf den Rückzug der USA aus Syrien ein und erklärten, dass die Entscheidung der USA dazu beitrage, die ‚Stabilität und Sicherheit in Syrien zu stärken‘. Dies ist eine eindeutige Spitze in Richtung Washington, da die USA erklärt hatte, dass sie die Stabilisierungsbestrebungen in Ostsyrien unterstützen würde. (…)

Insgesamt lässt sich festhalten, dass das Treffen in Sotschi ein Zeichen für die wachsenden Verbindungen zwischen der Türkei, dem Iran und Russland war. Alle drei Länder richten sich offen gegen die Politik der USA – sowohl in der Region, als auch weltweit. Beispielsweise ist die Türkei ein offener Unterstützer des Regimes in Venezuela, das von den USA unter Druck gesetzt wird. Die Türkei ist, zumindest offiziell, ein Verbündeter der USA und der NATO. Die Zusammenarbeit mit Russland und dem Iran zeigt allerdings, dass sie in beiden Lagern Fuß fassen will. Die Syrienfrage jedenfalls hat diese Länder im letzten Jahr vereint, statt einen Keil zwischen sie zu treiben.“ (Seth J. Frantzman: „Turkey, Russia, Iran increasingly challenge U.S. during Syria discussions“)

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