Im Zuge urbaner Kriegsführung kamen im Verhältnis zu getöteten Kämpfern noch nie so wenige Zivilisten ums Leben wie im Gazastreifen.
Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben seit Beginn des Kriegs gegen die Hamas am 7. Oktober 2023 mehr als 17.000 Terroristen im Gazastreifen getötet, teilte der IDF-Sprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend mit. »Die IDF kämpfen weiterhin im Gazastreifen, sie operieren in Rafah, in Khan Yunis sowie im zentralen Gazastreifen und greifen überall an«, sagte Hagari bei einem Briefing vor Reportern. »Bis jetzt haben wir mehr als 17.000 Terroristen ausgeschaltet.«
»Die anhaltenden Kämpfe und die daraus resultierenden großen Erfolge verhindern, dass die Hamas ihren Kopf wieder erheben und sich neuformieren kann und wir sind entschlossen, dies fortzusetzen«, fügte der Militärsprecher hinzu.
Nach wochenlangen Luftangriffen als Reaktion auf die Anschläge vom 7. Oktober, bei denen Terroristen rund 1.200 Menschen ermordeten, Tausende weitere verwundeten und mehr als 250 weitere nach Gaza entführten, waren die IDF am 27. Oktober in den Gazastreifen eingerückt. Am 23. Juni 2024 erklärte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu, dass die intensiven Kämpfe im Gazastreifen zu Ende gingen und die IDF angesichts der Angriffe der vom Iran unterstützten Hisbollah mehr Truppen an die libanesische Grenze entsenden würden.
Im Juli gab das Militär bekannt, dass ihre Streitkräfte die Hälfte der Hamas-Führung im Gazastreifen getötet und rund 14.000 Hamas-Kämpfer getötet oder verhaftet hätten. Diese Zahl war identisch mit jener, die Jerusalem zwei Monate zuvor genannt hatte, als Netanjahu in einem US-Podcast sagte: »Wir haben es mit 35.000 Hamas-Terroristen zu tun. Wir haben bereits etwa 14.000 getötet und viele andere verwundet«.
Goldstandard für städtische Kriegsführung
Mitte Mai erklärte auch Avi Hyman, ein Sprecher der Regierung, die IDF hätten mehr als 14.000 Terroristen ausgeschaltet und dass seit dem 7. Oktober etwa 16.000 Zivilisten im Gazastreifen infolge des darauffolgenden Krieges ums Leben gekommen seien. Hyman sagte, die israelische Armee setze mit dem »niedrigsten Verhältnis zwischen getöteten Zivilisten und getöteten Kämpfern in der Geschichte« den »Goldstandard« für die städtische Kriegsführung.
Am Donnerstag gaben die IDF bekannt, dass Soldaten bei Razzien in der ehemaligen Hamas-Hochburg Rafah im südlichsten Teil des Gazastreifens zwanzig Terroristen getötet und ein Gebäude zerstört haben, in dem sich ein Tunneleingang befand. Im Laufe von 24 Stunden griff die israelische Luftwaffe mehr als dreißig terroristische Infrastrukturen der Hamas an, darunter mit Sprengstoff bestückte Gebäude, unterirdische Infrastrukturen und Waffenlager.
Das Militär teilte weiters mit, die israelischen Truppen hätten im Juli nicht weniger als fünfzig Tunnel unter dem Philadelphi-Korridor, der den Gazastreifen von der ägyptischen Sinai-Halbinsel trennt, gesprengt. Der Korridor wurde im Mai erobert und die IDF operieren weiterhin im Grenzgebiet, um die Hamas daran zu hindern, Waffen und andere Materialien über ein ausgedehntes Tunnelnetz nach Gaza zu schmuggeln.
(Der Artikel ist auf Englisch beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Florian Markl.)