Im Ö1-Mittagsjournal nahm Außenminister Spindelegger zur Lage der österreichischen UN-Soldaten Stellung, die im Rahmen der „United Nations Disengagement Observer Force“ (UNDOF) auf den Golanhöhen stationiert sind. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse warnte Spindelegger, man werde nicht warten, bis auch Österreicher entführt würden. Im Augenblick denke man nicht an einen Abzug der österreichischen Blauhelme, aber man beobachte die Sicherheitslage sehr genau. Die UNO müsse sich stärker für die Sicherheit der Soldaten einsetzen, sei in einem Brief an den Präsidenten des Sicherheitsrates zu lesen. „Das ist notwendig und muss von Seiten der UNO-Spitze an die beiden Parteien, sowohl in Syrien als auch in Israel, mit ganz klaren Worten und in Aussicht gestellten Konsequenzen herangetragen werden“.
Sehr gut nachvollziehbar ist, dass Spindelegger sowohl das syrische Regime als auch die syrischen Rebellen auffordert, die am Golan stationierten UN-Blauhelme nicht anzugreifen. Angesichts der immer chaotischeren Lage bleibt nur zu hoffen, dass diese Forderung Gehör finden wird. Aber was genau hat der Außenminister damit gemeint, als er die UN-Spitze aufrief, auch Israel „mit ganz klaren Worten“ und unter Androhung von Konsequenzen dazu aufzufordern, die Sicherheit der Blauhelme zu gewährleisten? Soll man den Israelis ausrichten: „Wenn ihr weiterhin die entmilitarisierte Zone respektiert, weiter keine Raketen auf unsere Soldaten schießt und sie nicht entführt, auch in Zukunft verletzte UN-Soldaten in israelischen Krankenhäusern behandelt und Israel weiter als Nachschubweg zur Verfügung steht, weil es uns in Syrien zu gefährlich geworden ist, dann wird das ernste Folgen haben“?
Auch wenn Israel im Zusammenhang mit den UN-Soldaten am Golan überhaupt nichts vorzuwerfen ist, ist Außenminister Spindelegger offenbar der Meinung, es könne nie falsch sein, Israel „mit ganz klaren Worten und in Aussicht gestellten Konsequenzen“ zu drohen.