Jüdische Organisationen behaupten, dass Katar sein Versprechen bricht, den Verkauf von koscherem Essen während der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft zu erlauben.
Jüdische Organisationen haben erklärt, Katar werde trotz anderslautender Zusagen keine koscheren Speisen verkaufen bzw. den Besuchern der Fußball-Weltmeisterschaft anbieten. Quellen in diesen Organisationen berichteten der Jerusalem Post außerdem, dass Katar auch noch das weitere Versprechen gebrochen habe, in Doha während der Spiele jüdische Gebetsgottesdienste zuzulassen. Nun wurden sie unter dem Vorwand verboten, das Golfemirat könne die Sicherheit für diese Art von Aktivität nicht sicherstellen.
»Uns wurde versprochen, dass wir Gebetsräume einrichten dürfen, damit religiöse Juden, welche die Spiele besuchen, einen Ort haben, an dem sie beten können«, sagte ein Vertreter einer jüdischen Organisation. »Kürzlich wurde uns jedoch mitgeteilt, dass sie die Gebetsstätten für Juden verboten haben, weil sie sie nicht beschützen könnten. Es gibt kein koscheres Essen, keine Schabbat-Mahlzeiten und keine öffentlichen Gebetsdienste«, so die Quelle, die darauf verwies, die Katarer sagten doch, Religion und Sport zu trennen: »Wie kommt es also, dass das ach so großartige Katar nicht weiß, wie man jüdische Gläubige schützt?«
Mehreren Quellen zufolge werden schätzungsweise mehr als zehntausend religiöse Juden aus Israel und der ganzen Welt in Doha erwartet. »Ihnen wurde versprochen, dass sie koscheres Essen, einschließlich koscherem Fleisch, zubereiten können, aber im Moment dürfen sie nur kalte Bagel-Sandwiches verkaufen«, hieß es. Einer weiteren Quelle zufolge wollten einige wohlhabende amerikanische Juden als große Gruppe anreisen, sagten aber ab, da sie sich nicht sicher fühlten und nicht genug zu essen hätten.
Am Sonntag wurde die Jerusalem Post darüber informiert, dass koscher essende Fans in Katar koschere Sandwiches kaufen können.
Rabbiner Marc Schneier, Präsident der in New York ansässigen Stiftung für ethnische Verständigung, einem globalen Zentrum für muslimisch-jüdische Beziehungen, kündigte gemeinsam mit dem türkischen Rabbiner Mendy Chitrik, Vorsitzender der Allianz der Rabbiner in den islamischen Staaten, die Eröffnung der ersten koscheren Küche in Katar rechtzeitig zum Eröffnungsspiel des Turniers an.
Derzeit werden bei Kosher in Qatar Challah für den Schabbat Bagel-Sandwiches mit Aufstrichen wie Hummus, Gemüse und Räucherlachs verkauft. Zu der Behauptung, Katar habe warmes koscheres Essen und öffentliche jüdische Gebete verboten, wollte Rabbiner Chitrik sich nicht äußern.