Das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der UNO bezeichnete den bei einem Anschlag in Jerusalem ermordeten Eliyahu David Kay als „Siedler“, obwohl er in der israelischen Stadt Modi’in gelebt hatte.
Ariel Kahana
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, richtete vergangene Woche ein scharf formuliertes Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres. Zuvor war bekannt geworden, dass das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA) Eliyahu David Kay, der bei einem Terroranschlag in der Jerusalemer Altstadt ermordet wurde, als „Siedler“ bezeichnet hatte.
Das UNO-Amt unterscheidet damit offensichtlich zwischen dem Mord an einem Bürger und dem an einem „Siedler“.
Kay, ein 26-jähriger Einwanderer aus Südafrika nach Israel, wurde am 21. November bei einem Terroranschlag am Kettentor in der Nähe des Tempelbergs in der Jerusalemer Altstadt getötet, bei dem auch vier Menschen verwundet wurden.
In seinem Brief an Guterres schrieb Erdan:
„Leider gibt es keinen Tiefpunkt, auf den die UNO noch nicht gesunken ist, und deshalb habe ich mich an den Generalsekretär gewandt und gefordert, dass dies sofort korrigiert wird. Ich habe ihn gebeten, persönlich mit denjenigen hart ins Gericht zu gehen, die diese unmoralische und illegale Unterscheidung getroffen haben.
Die Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten von Blut ist verachtenswert und steht im völligen Widerspruch zum Völkerrecht und zu jeder menschlichen Norm.
Hält die UNO die Ermordung einiger israelischer Bürger für eine gerechtfertigte Tat? Das Völkerrecht unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Arten von Bürgern, auch nicht nach ihrer Adresse oder ideologischen Überzeugung. Das Leben aller unserer Bürger ist gleich wichtig«.
Obendrein, so hob Erdan hervor, habe das UNO-Büro Kay mit der Bezeichnung „Siedler“ als Einwohner des Westjordanlands charakterisiert, obwohl er in Wirklichkeit in der israelischen Stadt Modi’in gelebt hatte.
„Dieser ‚Fehler‘ stellt den Wahrheitsgehalt aller Informationen des UNO-Büros in Frage und wirft tiefgreifende Fragen zu den Motiven der Vereinten Nationen auf. Das UNO-Amt hat nicht nur ein falsches Verständnis von internationalem Recht, sondern verzerrt auch die Fakten.
Die israelische Regierung kann nicht akzeptieren, dass das Leben unserer Bürger herabgewürdigt oder missachtet wird. Das Leben aller Bürger Israels ist gleich wichtig, und wir erwarten von der UNO, dass sie alle Menschenleben gleich behandelt. Ich fordere, dass unverzüglich Maßnahmen ergriffen werden, um diese schwere Ungerechtigkeit zu korrigieren.«
(Der Artikel „Erdan: ‘Does the UN see the murder of some Israeli citizens as justified?’“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)