Die britische Tageszeitung behauptet, die Isolation und der Boykott Israels durch die arabischen Staaten sei Resultat der israelischen Militärpräsenz im Westjordanland.
Adam Levick, Camera UK
Ein Artikel des Jerusalem-Korrespondenten der englischen Tageszeitung Guardian, Oliver Holmes („Far-right Israeli football fans rebel over Beitar Jerusalem’s new Arab owner“, 27. Dezember), enthielt folgenden Behauptung über die Bedeutung der neuen Beziehungen zwischen Jerusalem und Abu Dhabi.
Das [Normalisierungs-]Abkommen war eines der ersten Resultate des diplomatischen Durchbruchs zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, nachdem die beiden Länder Abkommen zur Herstellung formaler Beziehungen unterzeichnet hatten.
Unterstützt von der glühend pro-israelischen Trump-Administration haben vier arabische Staaten, neben den VAE auch Bahrain, Sudan und Marokko, ihre Absicht angekündigt, Israel nicht länger zu meiden, das im Nahen Osten wegen seiner verheerenden Besatzung der palästinensischen Gebiete lange Zeit isoliert war.
Holmes’ Behauptung, Israel sei „im Nahen Osten wegen seiner verheerenden Besatzung der palästinensischen Gebiete isoliert“ gewesen, ist völlig ahistorisch. Der Boykott der arabischen Staaten gegen Israel begann 1945, drei Jahre vor der Unabhängigkeitserklärung Israels und 22 Jahre bevor Israel auch nur einen Quadratkilometer des Westjordanlandes besetzte.
„Jüdische Produkte und Manufakturwaren werden in den arabischen Ländern als unerwünscht angesehen.“ Alle arabischen „Institutionen, Organisationen, Kaufleute, Kommissionäre und Einzelpersonen” wurden aufgerufen, „sich zu weigern, mit zionistischen Produkten oder hergestellten Waren zu handeln, diese zu vertreiben oder zu konsumieren.“
Rat der Arabischen Liga am 2. Dezember 1945
Das Ziel des Boykotts war klar: die Gründung eines jüdischen Staates zu verhindern und später das Ergebnis des israelischen Unabhängigkeitskrieges rückgängig zu machen.
Obwohl die arabischen Führer in den Jahrzehnten nach dem Sechstagekrieg begannen, sich der Sprache der Menschenrechte und der vermeintlichen Sorge um die Palästinenser zu bedienen, um bei der westlichen Linken Sympathien für ihren Anti-Israel-Kreuzzug zu gewinnen, konnten nur diejenigen, die blind für die allgegenwärtige Dämonisierung Israels und der Juden in der muslimischen und arabischen Welt während dieser Zeit waren, den Boykott als eine Bewegung betrachten, die auf humanitären Anliegen beruhte.
Unter denjenigen, die leichtgläubig genug sind, auf die durch die Boykotteure vorgenommene Umetikettierung von Hass zu „progressiver” Politik hereinzufallen, befindet sich offenfar der Jerusalem-Korrespondent des Guardian.
(Aus dem Artikel „Guardian re-writes history of the Arab boycott“, der bei Camera UK erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)