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Irakischer Geheimdienst verhaftet wichtiges IS-Mitglied 

Von Kurden gefangen genommener IS-Kämpfer im Irak
Von Kurden gefangen genommener IS-Kämpfer im Irak (© Imago Images / UPI Photo)

Nach monatelanger Fahndung ist es nun gelungen, einen gefährlichen Anführer der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Region Irakisch-Kurdistan festzunehmen.

Der irakische Geheimdienst hat am Dienstag ein laut Angaben der irakischen Sicherheitsmedienzelle wichtiges Mitglied des Islamischen Staates (IS) in der Provinz Sulaimaniyya in der autonomen Region Kurdistan verhaftet, nachdem er zehn Monate lang nach ihm gefahndet hatte.

»Dem irakischen Geheimdienst ist es gelungen, einen wichtigen Terroristen festzunehmen, der an Anschlägen auf Sicherheitskräfte und Zivilisten in mehreren irakischen Provinzen beteiligt war«, heißt es in der Erklärung der Medienzelle. Der Verdächtige sei in Gebieten nördlich der Hauptstadt Bagdad sowie in Kirkuk und Salahaddin aktiv gewesen.

Seit dem Aufstieg des IS im Jahr 2014 wurden im gesamten Irak Tausende Personen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu terroristischen Gruppen, einschließlich dem Islamischen Staat, festgenommen und Hunderte von ihnen hingerichtet. Amnesty International berichtete im März, dass seit dem Amtsantritt von Premierminister Mohammed Shia’ al-Sudani im Oktober mindestens zwanzig Todesurteile verhängt worden seien. Im Jahr 2021 wurden mindestens siebzehn Menschen hingerichtet, die wegen Terrorvorwürfen zum Tode verurteilt worden waren. 2019 verzeichnete Amnesty fünfundvierzig Hinrichtungen, gegenüber hundert im Jahr zuvor.

Großes Sicherheitsrisiko

Obwohl die Gruppe im Jahr 2017 im Irak territorial besiegt wurde, stellt sie durch Anschläge, Bombenanschläge und Entführungen weiterhin ein ernstes Sicherheitsrisiko dar, insbesondere in den zwischen der kurdischen Regionalregierung in Erbil und der nationalen Regierung in Bagdad umstrittenen Gebieten, die sich über die Provinzen Salahaddin, Kirkuk und Diyala erstrecken.

Nach Angaben der irakischen Sicherheitsmedienzelle wurde die Operation vom Dienstag in Sulaimaniyya in Abstimmung mit den lokalen Kräften zur Terrorbekämpfung durchgeführt.

Darüber hinaus führte ein irakischer F-16-Angriff auf ein mutmaßliches IS-Versteck in Kirkuk am Dienstag zum Tod von mindestens vier mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe, teilte die Medienzelle mit. Ebenfalls am Dienstag verurteilte ein Gericht in Bagdad acht Personen zum Tode, weil sie versucht hatten, den Islamischen Staat aus dem Gefängnis heraus neu aufzubauen und aus der Einrichtung zu entkommen.

Im Jahr 2022 wurden über 200 IS-Kämpfer im Irak getötet, erklärte der Sprecher des gemeinsamen Operationskommandos, Generalmajor Tahsin al-Khafaji, Ende Dezember.

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