Schon während seiner Zeit als Mitglied der Partei Erdogans sparte Ahmet Davutoglu nicht mit Kritik an der Amtsführung des türkischen Präsidenten. Mittlerweile hält er ihn für völlig inkompetent und unfähig, das Land erfolgreich zu regieren.
Der ehemalige türkische Premier- und Außenminister Ahmet Davutoglu sagte in einem Interview mit dem saudischen Sender Asharq TV, er glaube nicht, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan dafür qualifiziert sei, die Türkei zu regieren.
Davutoglu berichtete in dem von MEMRI übersetzten Interview, er habe während seiner aktiven Zeit und sogar noch nach seinem Rücktritt immer wieder versucht, Erdogan zu beraten und die von ihm eingeschlagene Politik zu korrigieren, doch der Präsident wollte seine Meinung dazu nicht hören.
»Würde ich glauben, dass er in der Lage ist, eine Funktion auszuüben, hätte ich ihn weiter unterstützt. (…) Gäbe es eine Chance, seine Politik zu verbessern, würde ich mein Bestes geben, aber für mich ist mein Land wichtiger als jede einzelne Person. Meine Nation ist viel wichtiger als alle Interessen irgendwelcher Gruppen oder politischer Kreise.
Deshalb sehe ich keine Möglichkeit, dass Erdogan auch in den kommenden Jahren damit fortfahren könnte, die Türkei zu regieren, weil dies den Interessen des Landes zuwiderliefe.«
Davutoglu trat 2016 von seinem Amt als Premierminister zurück und sparte schon damals nicht mit Kritik an Erdogan. Im Jahr 2019 verließ er Erdogans AKP (Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) und gründete seine eigene Partei, die Gelecek Partisi (Zukunftspartei), mit der er sich die Abkehr vom 2018 eingeführten Präsidialsystem und die Wiederherstellung der Rechtstaatlichkeit zum Ziel gesetzt hat.
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