Der Schweizer Schriftsteller erkannte früh, dass hinter dem Antizionismus nichts anderes als eine gesellschaftliche tolerierte Version des nach 1945 nicht mehr offen salonfähigen Antisemitismus steckt.
Peter Bollag, Jüdische Allgemeine
So viel Dürrenmatt war lange nicht mehr in der Schweizer Medienlandschaft: Der vor ziemlich genau 30 Jahren verstorbene Schweizer Autor und Dichter ist auf den Kulturseiten der Zeitungen, aber auch in helvetischen TV- und Radiosendungen dieser Wochen schon beinahe Stammgast – Corona zum Trotz.
Dies hat natürlich damit zu tun, dass sich in diesen Wochen nicht nur der Todestag, sondern vor allem auch Friedrich Dürrenmatts Geburtstag zum 100. Mal jährt – am 5. Januar 1921 wurde der Schöpfer viel gespielter Theaterstücke wie Die Physiker oder Der Besuch der alten Dame, aber auch (später verfilmter) Kriminalromane wie Der Richter und sein Henker in Stalden im Emmental geboren. (…)
Nicht unbedingt ein vordergründiges Medienthema ist dabei Dürrenmatts Auseinandersetzung mit dem Staat Israel im Speziellen und dem Judentum im Allgemeinen, obwohl es sich da besonders lohnt, genauer hinzuschauen. Dürrenmatt machte nämlich – im Gegensatz zu anderen Berufskollegen – aus seiner Unterstützung des jüdischen Staates kein Hehl. Womit er die Anfeindungen gewisser linker Kreise ebenso stoisch in Kauf nahm wie später diejenigen aus der rechten Ecke.
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