„Am 8. März 1979, wenige Wochen nach dem Sieg der islamischen Revolution, demonstrierten zehntausende iranische Frauen mit Parolen wie ‚Freiheit ist weder westlich noch östlich – sondern universell‘ gegen die drohende Einführung des Kopftuchzwangs. Um sie mundtot zu machen, wurde ihnen die iranische Version der Formel vom Haupt- und vom Nebenwiderspruch entgegengeknallt: Sie mögen bitte ihren kleinlichen Kampf gegen religiöse Bevormundung bleiben lassen, um das große ‚antiimperialistische Bündnis‘ mit den islamischen Machthabern, von dem viele iranische Linke phantasierten, ja nicht zu gefährden.
Gut möglich, dass in den Debatten jener Tage auch von Religionskritik die Rede war. Wäre dem so, wäre das Argument ‚Religionskritik allein‘ (in jenen Tagen: Kritik an der religiösen Unterdrückung von Frauen) sei zweitrangig, weil ‚zu wenig‘, wichtig sei ‚Machtkritik‘ (in jenen Tagen: Kritik am ‚Imperialismus‘), den linken Verbündeten der islamischen Machthaber sicher sehr brauchbar erschienen.“ (Sama Maani: „Religionskritik ist mehr als Kritik am ‚Islamismus‘“)
1979: Iranian women protesting against the forced hijab
2017: Western anti-Trump feminists defend it. #WomensMarch pic.twitter.com/wSHpiwuY3j— ← (@JPY_Kurdish) 22. Januar 2017