Deutliche Worte: „Wenn man die Frauen befreien will, kann man die Rechte und Leben der Frauen nicht von religiösen Regeln und Interpretationen abhängig machen. Man muss sich schon entscheiden: Will man sich auf die Seite der Frauen oder der Religion schlagen? Beide kann man nicht verteidigen, sie stehen einander antithetisch gegenüber. Der Kampf für die Befreiung der Frauen ist gleichbedeutend mit dem Kampf gegen den Islam und den Islamismus.“
In Deutschland hätten sie vermutlich zu einem Aufschrei geführt, von Islamophobie wäre schnell die Rede gewesen. Nun sie wurden auch nicht in Europa auf einer Konferenz oder Demonstration gesagt sondern im Irak, genauer auf dem Congress for Enlightenment Feminism in Suleymaniah in Irakisch-Kurdistan. Maryam Namazie, die dort eine Rede hielt, warum „der Islam und der Islamismus die größten Hindernisse für die Emanzipation der Frauen sind“, wurde weder verhaftet noch gab es bislang irgend einen Skandal. Im Gegenteil, ungehindert konnte sie so enden:
„Und es geht dabei auch um den Säkularismus, um die völlige Lostrennung der Religion vom Staat. Der Säkularismus ist eine Vorbedingung für die Emanzipation der Frauen. Der Säkularismus ist eine Frauenfrage. Unseren Gesellschaften wäre viel eher damit geholfen wenn man, anstatt ‚gute’ religiöse Interpretationen und ‚moderate’ oder ‚reformerische’ Islamisten zu entschuldigen und zu rechtfertigen, die Bürgerrechte unabhängig vom Glauben verteidigen würde. Unseren Gesellschaften wäre viel eher damit geholfen, wenn man auf dem Säkularismus und der Gleichberechtigung der Frauen bestehen würde, Forderungen, die weder westlich noch östlich, sondern universal sind. Lang lebe die Freiheit der Frauen.“
Artikel zuerst erschienen auf Jungleblog.