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Frauen im Sudan kämpfen um ihre Rechte

Frauen im Sudan kämpfen um ihre Rechte„Im Sudan standen die Dinge über Jahrzehnte still. Nun aber sind binnen weniger Wochen nicht nur die politischen Verhältnisse in Bewegung gekommen, sondern auch die gesellschaftliche Ordnung. Besonders die Frauen haben genug von ihrer Unterdrückung, sagt Balghis Badri. ‚Der Mut von uns Frauen hat alle überrascht, aber da hat sich viel Wut angestaut‘, so die Professorin für Geschlechterforschung an der Ahfad-Universität in der Hauptstadt Khartum.

Frauengruppen sind seit Jahren auf die Straße gegangen und verlangten nach mehr Teilhabe. Sie forderten zum Beispiel die Anhebung des Mindestalters für eine Eheschließung auf 18 Jahre. Bisher allerdings ohne Erfolg. ‚Derzeit können schon Zehnjährige mit Einverständnis der Eltern zwangsverheiratet werden‘, sagt Badri. Auch Auspeitschungen und weibliche Genitalverstümmelungen sind bisher nicht verboten im Sudan. Wenigstens das erste Ziel der Frauen ist erreicht, Diktator Omar al-Baschir wurde nach drei Jahrzehnten an der Macht vom Militär abgesetzt. Er sitzt nun in einem Hochsicherheitsgefängnis. An dieser Entwicklung hatten auffällig viele Frauen einen Anteil. (…)

Die Frauen lassen sich von der Polizei nicht länger einschüchtern. Und das obwohl sie in der Vergangenheit regelmäßig verhaftet worden sind, unter anderem weil das Tragen von Hosen oder die Zurschaustellung unbedeckten Haares verboten sind. Nach Angaben sudanesischer Bürgerrechtsorganisationen wurden allein im Jahr 2016 rund 15.000 Frauen wegen derartiger Vergehen ausgepeitscht.“ (Christian Putsch: „Es geht darum, sich ein Stück Unabhängigkeit zu erkämpfen

Mehr zum Thema auf Mena Watch: Wie eine Frau zum Symbol des Sturzes von Sudans Diktator Bashir wurde

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