izzanDie Bluttat löse „Entsetzen“ aus. Der „Terrorwahnsinn“ müsse „mit aller Deutlichkeit“ verurteilt werden. Ein solches Verbrechen sei „durch nichts zu rechtfertigen“. Obwohl er sein Amt als Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) noch nicht einmal angetreten hat, klang die „schärfste Verurteilung des Terroranschlags in Nizza“ durch Ibrahim Olgun in ihrer Abstraktheit und in ihrem Schweigen über die mutmaßliche Motivation des Täters bereits höchst routiniert. Dass die Reaktion islamischer Würdenträger auch anders klingen kann, zeigte die Stellungnahme von Hocine Drouiche, einem aus Algerien stammenden Imam in Nîmes, vom Freitag vergangener Woche:
„DAS BLUTBAD VON NIZZA: WIE SOLL ES WEITERGEHEN?
Der Verdacht bestätigt sich, dass in Nizza wieder ein Terrorattentat stattgefunden hat. Die Serie reißt also nicht ab! Ich hoffe, dass die Imame in Frankreich ihre Zurückhaltung ablegen und ganz besonders, dass sie in ihrer heutigen Freitagspredigt nicht über irgendwelche Themen sprechen, die mit dem Attentat nichts zu tun haben. Ihre Rolle ist entscheidend im Kampf gegen den Hass und den religiösen Fundamentalismus. Bevor ich mich mit einer Delegation von Imamen nach Nizza begebe, halte ich meine eigene Predigt, und sie wird bestimmt sein von Traurigkeit und vom Zorn gegen den Extremismus und die Extremisten, aber auch vom Zorn gegen die islamischen Institutionen in Frankreich, die sich mit der Rolle der Zuschauer begnügen! Ich werde meinen Rücktritt erklären und meine Ablehnung dieser inkompetenten Institutionen zum Ausdruck bringen, die nichts für den sozialen Frieden tun und nicht müde werden zu wiederholen, dass der Extremismus gar nicht existiert und nur von den Medien erzeugt wird!! Ganz recht – BFM TV, TF1 und iTélé haben das barbarische Gemetzel in Nizza angerichtet! Der Islam ist unschuldig, aber es bedarf mutiger Menschen, das zu beweisen, denn heutzutage ist es sehr schwer, zwischen dem Islam als einer Religion und dem Islamismus als einer Ideologie zu unterscheiden.“