Bei einer „Demonstration gegen Islamophobie“ trugen Teilnehmer ein Symbol, das dezidiert an den gelben Stern erinnern sollte, den Juden in der NS-Zeit tragen mussten.
Deutschlandfunk
In dem Stern, der nur fünf statt sechs Zacken hat, steht „Muslim“. Daneben ist ein gelber Halbmond zu sehen. Auf einer Kundgebung gegen Islamophobie am Sonntag in Paris hatten einige Demonstranten die Aufkleber an ihrer Kleidung befestigt. Der Präsident des Jüdischen Sozialfonds in Frankreich, Ariel Goldmann, sagte dem Sender FranceInfo, kein Muslim in Frankreich erleide das, „was unsere Eltern während des Zweiten Weltkriegs erlitten haben“. Der Philosoph Bernard-Henri Levy nannte die Szene „abscheulich“. Auch Aurore Berge, Abgeordnete der Regierungspartei La Republique en Marche, twitterte: „Dieser Vergleich ist unanständig.“
Der Imam der Moschee in Bordeaux, Tareq Oubrou, distanzierte sich von den Demonstranten. Solch ein Stern passe nicht zu einer Demonstration, die Ausgrenzung anprangere. Zu dem „Marsch gegen Islamophobie“ hatten unter anderen Parteien und Organisationen aus dem linken Spektrum sowie muslimische Verbände aufgerufen.