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„Feministische Außenpolitik“ in Hijab und Chador?

„Feministische Außenpolitik“ in Hijab und Chador?In einer Erklärung, die auf Twitter und Facebook weite Verbreitung fand, hat UN Watch, eine Menschenrechts-NGO in Genf, ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck verliehen, dass die selbsternannte schwedische ‚erste feministische Regierung der Welt’ ihre Prinzipien preisgegeben und die Rechte iranischer Frauen verraten hat. Handelsministerin Ann Linde und andere weibliche Regierungsmitglieder sind am Samstag vor dem iranischen Präsidenten Rohani aus Respekt vor den repressiven und ungerechten Sittlichkeitsgesetzen des Iran, die zum Tragen des Hijab verpflichten, im Hijab, Chador und langen Mantel aufgetreten — obwohl Stockholm versprochen hat, international ‚eine Perspektive der Gendergleichberechtigung’ zu propagieren und eine ‚feministische Außenpolitik’ umzusetzen, in der ‚die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ein grundlegendes Ziel ist’.

Damit hat Schwedens weibliche Führung einen kürzlich von der iranischen Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad erlassenen Appel ignoriert, in dem Alinejad europäische Politikerinnen aufgefordert hatte, ‚auf ihrer Würde zu bestehen’ und sich bei Besuchen im Iran zu weigern, sich der Pflicht zum Tragen des Hijab zu unterwerfen. (…)

‚Europäische Politikerinnen sind Heuchlerinnen,’ sagt Alinejad. ‚Sie solidarisieren sich mit französischen Musliminnen und verurteilen das Burkiniverbot, weil sie Zwang für falsch halten — doch wenn es um den Iran geht, geht es ihnen nur ums Geld’.

Die Szene am Samstag in Teheran steht auch in scharfem Widerspruch zur feministischen Kritik der Vize-Premierministerin Isabella Lövin an US-Präsident Donald Trump in einem Tweet, der weite Verbreitung fand, und dann letzte Woche in einem Kommentar im Guardian, in dem sie schrieb, dass ‚die Welt Führungskräfte braucht, die sich für Frauenrechte einsetzen’. (…)

‚Wenn es Schweden wirklich um Menschenrechte geht, sollte es nicht ein Regime ermutigen, dass seine eigenen Bürger brutalisiert, während es in Syrien einen Völkermord begeht. Und wenn es ihm um Frauenrechte geht, hätten die Ministerinnen gar nicht erst in den frauenfeindlichen Iran reisen dürfen,’ sagte der Geschäftsführer von UN Watch Hillel Neuer.“ (UN Watch: „Walk of shame: Sweden’s ‚first feminist government’ don hijabs in Iran”)

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