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Fatah wird vor der palästinensischen Parlamentswahl von Spaltungen erschüttert

Marwan Barghouti wurde in der Fatah seit langem als möglicher Nachfolger von Mahmud Abbas gehandelt, obwohl – oder weil – er wegen seiner Beteiligung an der Ermordung von Israelis zu lebenslanger Haft in Israel verurteilt wurde. (© <a href="http://www.imago-images.de">imago images</a>/Pacific Press Agency)
Marwan Barghouti wurde in der Fatah seit langem als möglicher Nachfolger von Mahmud Abbas gehandelt, obwohl – oder weil – er wegen seiner Beteiligung an der Ermordung von Israelis zu lebenslanger Haft in Israel verurteilt wurde. (© <a href="http://www.imago-images.de">imago images</a>/Pacific Press Agency)

Gleich mehrere Listen haben sich von der im Westjordanland regierenden Fatah abgespalten. Damit wachsen die Chancen auf einen neuerlichen Sieg der Hamas.

Khaled Abu Toameh, The Jerusalem Post

Die Krise in der regierenden Fatah-Partei verschärfte sich am Mittwoch, als zwei der politischen Rivalen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, Marwan Barghouti und Nasser al-Kidwa, vereinbarten, sich bei den anstehenden Parlamentswahlen zusammenzuschließen. Barghouti und Kidwa einigten sich darauf, bei der Wahl unter einer gemeinsamen Liste namens Al-Huriyya (Freiheit) anzutreten, so palästinensische Quellen. (…)

Die Allianz zwischen Barghouti und Kidwa wird von vielen Palästinensern als eine große Herausforderung für Abbas und die Fatah-Führung gesehen. Die neue Liste besteht aus mehr als 60 Kandidaten, einschließlich Barghoutis Frau Fadwa, fügten die Quellen hinzu.

Zahlreiche Fatah-Aktivisten kündigten an, dass sie für die Barghouti-Kidwa-Liste und nicht für die offizielle Liste der Partei stimmen würden. Die Spaltung der Fatah erhöht die Chancen der Hamas auf einen Sieg bei der Wahl, wie es schon bei der Parlamentswahl 2006 der Fall war. (…)

Der Aufruhr in der Fatah könnte Abbas dazu bringen, die Wahlen zu verzögern oder abzusagen, so einige palästinensische politische Aktivisten. (…)

Barghouti, ein hochrangiger Fatah-Funktionär, verbüßt fünfmal lebenslänglich plus 40 Jahre in israelischer Haft für seine Rolle bei der Ermordung von fünf Menschen während der Zweiten Intifada. (…)

Kidwa, ein Neffe des ehemaligen PLO-Führers Yasser Arafat, wurde vor kurzem aus der Fatah ausgeschlossen, nachdem er seine Absicht angekündigt hatte, bei der Parlamentswahl mit einer eigenen Liste namens Nationale Demokratische Versammlung zu kandidieren.

Eine dritte Fatah-nahe Liste, die an der Parlamentswahl teilnimmt, wird von Mohammad Dahlan angeführt, einem Erzrivalen von Abbas, der nach einem Zerwürfnis mit dem PA-Präsidenten ebenfalls aus der Fatah ausgeschlossen worden war. Dahlan, ein ehemaliger PA-Sicherheitskommandant im Gazastreifen, lebt seit 2011 in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

(Aus dem Bericht „Palestinian elections: Turmoil hits Abbas’s Fatah ahead of elections“, der von der Jerusalem Post veröffentlicht wurde. Übersetzung von Florian Markl.)

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