
„Es überrascht nicht, dass nur wenige der 751 europäischen Parlamentsmitglieder gegen die Einladung einer Terroristin ins Europäische Parlament waren. Keine europäische Zeitung, keine Menschenrechts-NGO, kein Politiker kommentierte die Veranstaltung. (…)
Vor einem halben Jahrhundert entführte Leila Khaled zwei Flugzeuge in Europa. Diese Woche war sie im Europäischen Parlament zu Gast. Eine Frau, die vor fast einem halben Jahrhundert für eine palästinensische Terrorgruppe zwei Flugzeuge in Europa entführte, wurde am Dienstagabend bei einer Veranstaltung des Europäischen Parlaments als geladener Gast gefeiert – und das, obwohl ihre Gruppe auf der Terroristenliste der Europäischen Union geführt wird. Leila Khaled, Mitglied des politischen Büros der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP), nahm an einer Veranstaltung in Brüssel zum Thema ‚Die Rolle der Frauen im palästinensischen Volkswiderstand‘ teil, die von einer linken Parlamentsgruppe organisiert wurde. Auf dem Poster, das die Veranstaltung bewirbt und die drei Referenten nennt, wird ihre Zugehörigkeit klargestellt: ‚Leila Khaled Volksfront zur Befreiung Palästinas‘. Gerade erst Anfang des vergangenen Monats hatten die EU-Minister beschlossen, die PFLP weiterhin auf der EU-Liste der terroristischen Organisationen zu behalten. Die PFLP befindet sich seit Juni 2002 auf der Liste, die jetzt 21 Gruppen umfasst.
Die Veranstaltung vom Dienstag war von Mitgliedern des Europäischen Parlaments (MdEP) aus einer linksextremen spanischen Partei organisiert worden, nämlich der ‚Izquierda Unida‘, die Teil der Gruppierung der Vereinigten Europäischen Linken / Nordischen Grünen Linken (GUE/NGL) im Europäischen Parlament ist. Martina Anderson, Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus Irlands Sinn Fein-Partei und Mitglied der GUE/NGL-Gruppe, twitterte ein Foto von sich mit der ‚legendären palästinensischen Revolutionärin Leila Khaled‘ bei der Veranstaltung. ‚Super Beteiligung in Brüssel 4 Frauen im palästinensischen Kampf Leila Khaled spricht vor überfülltem Saal – lang lebe die internationale Solidarität‘, twitterte Anderson. Auf Anfragen hinsichtlich der Einladung von Khaled folgten bis Redaktionsschluss keine Antworten seitens des Europäischen Parlaments. Eine Sprecherin der EU-Exekutivkommission sagte, dass die Veranstaltung von einem MdEP organisiert worden war ‚und keine EU-Veranstaltung‘ sei.“ (Patrick Goodenough: „Europe: Huge success for terrorist Leila Khaled at European Parliament“)
Dokumentation: Tweet von Martina Anderson, Abgeordnete des Europäischen Parlaments aus Irlands Sinn Fein-Partei und Mitglied der GUE/NGL-Gruppe
Fantastic Turnout in Brussels 4 Women in Palestinian Struggle Leila Khaled addressing a packed room -long live international solidarity #SF pic.twitter.com/MnhtorreYl
— MEP Martina Anderson (@M_AndersonSF) 26. September 2017