Wegen Bedenken vor israelfeindlicher und antisemitischer Gewalt werden quer durch Europa Fußballspiele israelischer Mannschaften abgesagt.
Wie fast alle europäischen Länder verzeichnet auch Belgien seit dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober 2023 einen dramatischen Anstieg an antisemitischen Gewalt- und anderen Straftaten. So wurde jüngst in einem Brüsseler Park ein Mahnmal für Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus unter anderem nicht nur mit einem Haken-, sondern auch mit einem Keltenkreuz, einem ebenfalls von Nationalsozialisten häufig verwendeten Symbol, beschmiert.
Das Denkmal wurde erst vor einem Jahr eingeweiht und soll an drei Widerstandskämpfer erinnern, die einen Deportationszug voller Juden nach Auschwitz zum Stoppen brachten und damit rund zweihundert Menschen die Flucht ermöglichten.
Währenddessen wurde im Zentrum Brüssels ein Denkmal, das dem belgischen Volk gewidmet ist, mit einem israelfeindlichen Gewaltaufruf verunstaltet: »Eskaliert, denn wir sind alle gleich! Wir sind Palästina, alle!«
Im April wurden in Brüssel auf das Wohnhaus eines Holocaustüberlebenden die Worte »Free Gaza« und ein Hakenkreuz gesprayt. Ein Monat später wurde in Brügge ein Israeli bei einem Angriff durch einen gewalttätigen Mob ein Kiefer gebrochen, als der 64-jährige Tourist gemeinsam mit seiner Tochter in einer Bahnstation einen israelfeindlichen Aufkleber entfernte. Keiner der umstehenden Passanten soll dem Angegriffenen zu Hilfe gekommen sein.
Keine Stadien für Israelis
Mitten in diese Welle antisemitischer Gewalt ist jetzt die Meldung erschienen, Brüssel werde wegen der »dramatischen Situation in Gaza« und aus Sicherheitsbedenken ein Nations-League-Spiel zwischen Belgien und Israel absagen, das im September im König-Baudouin-Stadion (dem ehemaligen Heysel-Stadion) ausgetragen hätte werden sollen. Bereits vor einem Monat wurde der Kartenverkauf für das Spiel ausgesetzt, jetzt erklärte der zuständige Stadtrat:
»Heute ist klar, dass die Ankündigung eines solchen Spiels in unserer Hauptstadt zweifellos große (Gegen-)Demonstrationen auslösen wird, die die Sicherheit der Zuschauer, der Spieler, der Anwohner und unserer Polizeikräfte gleichermaßen gefährden.«
Ebenfalls diese Woche kündigte das polnische Lodz an, keine Spiele der israelischen Mannschaft Maccabi Haifa auszutragen. Zuvor war vereinbart worden, dass die UEFA-Conference-League-Heimspiele von Haifa im Stadion von Lodz stattfinden würden, doch nachdem es zahlreiche Proteste dagegen gab, kündigte die Stadtregierung die Vereinbarung auf. Als Grund wurden auch hier Sicherheitsbedenken angeführt.
Im Europa des Jahres 2024 sieht die Realität so aus, dass nicht einmal mehr Fußballspiele unter Beteiligung israelischer Mannschaften durchgeführt werden, weil die Stadtverwaltungen aus Furcht vor israelfeindlicher und antisemitischer Gewalt einknicken, statt sich dem Wahn zu widersetzen.