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Premiere: Erste gemeinsame Militärübung von Ägypten und China

Bei dem Manöver in Ägypten wird China auch erstmals seine KJ-500 im Ausland einsetzen
Bei dem Manöver in Ägypten wird China auch erstmals seine KJ-500 im Ausland einsetzen (© Imago Images / VCG)

Das groß angelegte Manöver ist Teil einer umfassenden Strategie Chinas, seine militärische Präsenz im Nahen Osten und in Afrika auszubauen.

China und Ägypten haben diese Woche nahe der israelischen Grenze eine groß angelegte gemeinsame Militärübung gestartet, die von chinesischen Medien als »historische« Premiere bezeichnet wurde. Das »Adler der Zivilisation 2025«-Manöver begann am Sonntag auf dem Luftwaffenstützpunkt Wadi Abu Rish etwa hundert Kilometer westlich des Golfs von Suez und soll bis Mitte Mai andauern.

Laut dem israelischen Nachrichtensender Channel 12 News kommen dabei auf chinesischer Seite Kampfflugzeuge vom Typ J-10C, Tankflugzeuge und erstmals in einem Auslandseinsatz auch Frühwarnflugzeuge vom Typ KJ-500 sowie auf ägyptischer Seite in Russland hergestellte MiG-29 zum Einsatz.

Westliche Analysten sehen diesen Schritt als Teil einer umfassenderen Strategie Pekings, seine militärische Präsenz im Nahen Osten und in Afrika auszubauen, während es Anzeichen für einen Rückzug der USA aus der Region gibt.

Israelische Besorgnis

Der ehemalige Kommandeur des US-Zentralkommandos Joseph Votel sagte gegenüber The War Zone, dies sei »eine Erinnerung daran, dass unsere Partner Optionen haben. China positioniert sich als zuverlässiger Militärlieferant und strategischer Partner.« Ägypten, das jährlich Militärhilfe im Umfang von 1,5 Mrd. Dollar von den USA erhält, hat sich den amerikanischen Vorschlägen zur Aufnahme von Vertriebenen aus dem Gazastreifen widersetzt und stattdessen einen eigenen Wiederaufbauplan für die Küstenenklave vorgelegt.

Das chinesische Verteidigungsministerium erklärte, die Übung diene der Vertiefung der militärischen Zusammenarbeit und des Vertrauens. Ägypten geht davon aus, dass die Kampfdoktrinen durch theoretische und praktische Ausbildung angeglichen würden.

Israelische Verteidigungsbeamte äußerten hingegen wachsende Besorgnis über die verstärkte Militarisierung der Sinai-Halbinsel durch Ägypten, insbesondere in der Nähe der israelischen Grenze. Die gemeinsamen Manöver mit China machen die Lage noch komplexer, da Jerusalem beobachtet, wie sich ausländische Mächte an die südliche Grenze Israels annähern. Israelische Sicherheitsanalysten befürchten, dass diese Schritte, obwohl sie als Maßnahmen zur Terrorismus- oder Schmuggelbekämpfung dargestellt werden, das regionale Machtgefüge verändern und die strategische Flexibilität Israels einschränken könnten.

Die chinesisch-ägyptische Übung folgt auf eine kürzlich im Persischen Golf durchgeführte gemeinsame Marineübung von China, dem Iran und Russland.

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