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Erste Gay-Pride im Libanon

Erste Gay-Pride im Libanon„Im Libanon, einem Land, in dem homosexuelle Handlungen noch strafbar sind, findet diese Woche zum ersten Mal eine Gay Pride-Veranstaltung statt. Statt der im Westen üblichen Gay Pride-Parade umfasst Beirut Pride eine Ausstellung über die Fluidität von Geschlechterrollen in der Mode, einen Erzählworkshop, der sich mit Coming Out-Geschichten befassen wird, und eine schwule Party in einem der größten Clubs des Nahen Ostens. Obwohl im Libanon in den letzten Jahren mehrere Kundgebungen und Demonstrationen gegen Homophobie stattgefunden haben, feiern Aktivisten die Beirut Pride als eine Neuerung. ‚Es handelt sich auf jeden Fall um einen wichtigen Meilenstein. Ich freue mich sehr, dass [Beirut Pride] stattfindet‘, sagte Diana Abou Abbas, die der Queer Community seit ihrer Entstehung vor mehr als 15 Jahren angehört und als Geschäftsführerin des Marsa-Zentrums für sexuelle Gesundheit arbeitet. Die Veranstaltung könnte einen großen Schritt vorwärts bedeuten. (…)

Die Organisatoren erklärten, Beirut Pride sei eine Initiative, die aus der Stadt selbst hervorgegangen sei, und stelle den Höhepunkt einer seit Jahren anhaltenden Mobilisierung an der Basis dar, die mit Geheimtreffen und in Online Chatrooms begonnen habe. Der Initiator von Beirut Pride, Hadi Damien, erklärte gegenüber CNN, die einwöchige Pride-Kampagne werde mehrere Dutzend Veranstaltungen umfassen. Sie sei das Ergebnis zahlreicher Treffen mit NGOs, Künstlern und Nightclubs, die sich zusammengeschlossen hätten, um LGBT-Menschen an verschiedenen Veranstaltungsorten und für verschiedene Publikumsgruppen sichtbarer zu machen. Damien zufolge beabsichtige Beirut Pride nicht, Rechtsansprüche wie die Homoehe zu propagieren. Im Libanon sind standesamtliche Trauungen noch nicht vollständig anerkannt. Auch fordern die Organisatoren nicht die Abschaffung des Paragraphen 534 im Strafgesetzbuch, der sexuelle Handlungen verbietet, die ‚gegen die natürliche Ordnung‘ gehen. Es geht ihnen darum, LGBT-Menschen zu ‚normalisieren‘ und gegen Formen des ‚Schubladendenkens‘ vorzugehen, die bestimmte sexuelle Orientierungen ausgrenzen. ‚Es handelt sich um eine Initiative, die – mit gänzlich friedlichen Mitteln – alle Formen des Hasses und der Diskriminierung denunziert, obwohl wir uns spezifisch auf sexuelle Identitäten konzentrieren‘, erklärte Damien CNN gegenüber.“ (Tamara Qiblawi: „Beirut gay pride event a first for Lebanon“)

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