Irans Mitschuld an der Explosion im Beiruter Hafen

Ruinen der katastrophalen Explosion im Beiruter Hafen
Ruinen der katastrophalen Explosion im Beiruter Hafen (© Imago Images / photothek)

Ein neuer Bericht untermauert die Vermutung, dass das iranische Regime für die Lieferung des Ammoniumnitrats verantwortlich ist, das 2018 im Hafen von Beirut zu einer katastrophalen Explosion führte.

Laut einem Bericht des zu Al-Arabiya gehörenden Fernsehkanals Al-Hadath TV habe der Iran jene 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat nach Beirut geliefert, die im August 2020 im Hafen von Beirut explodiert sind und die größte nichtnukleare Explosion in der Geschichte auslösten.

Unter Berufung auf ungenannte Quellen will Al-Hadath erfahren haben, dass der Iran die Ladung zuerst in die Häfen von Poti und Batumi in Georgien verschifft habe, von denen aus sie die Reise zu »ihren endgültigen Zielort, den Hafen von Beirut« antraten, wo sie schließlich von »der Hisbollah gemeinsam mit Raketen in einem Warenhaus eingelagert« wurden.

In dem von Yalibnan zitierten Bericht heißt es weiter, »eine gewisse Menge des Ammoniumnitrats wurde nach Syrien geschmuggelt, eine weitere zur Herstellung von Raketen verwendet«.

Der aktuelle Bericht ist nicht der erste, der den Iran beschuldigt, hinter der katastrophalen Explosion im Hafen von Beirut zu stehen. Der ehemalige libanesische Justizminister und Chef der internen Sicherheitskräfte, Generalmajor Ashraf Rifi, erklärte am 17. Dezember 2020, er habe vor Richter Fadi Sawwan ausgesagt, die Ladung Ammoniumnitrat, die die Explosion vom 4. August 2018 verursacht hat, sei aus dem Iran gekommen:

»Ich fordere Richter Sawwan auf, meine Aussage öffentlich zu publizieren. Zugleich sage ich der Hisbollah, dass sie nicht hoffen darf, es sei ihr gelungen, die Untersuchung des Jahrhundertverbrechens im Hafen auf ein paar Funktionäre zu begrenzen, die zwar von der Herkunft des Ammoniumnitrates wissen, aber darüber schweigen.

Wie ich in meiner Aussage vor dem gerichtlichen Ermittlungsbeamten, Richter Sawwan, erklärt habe, wiederhole ich jetzt öffentlich, dass das Ammoniumnitrat von den iranischen Revolutionsgarden zur Unterstützung der Hisbollah in den Libanon geliefert wurde.«

In Folge wurde Richter Sawwan vom Amt des obersten Ermittlungsbeamten entbunden und durch Richter Tarek Bitar ersetzt. Die Hisbollah und ihre Verbündeten versuchten über Monate hinweg, die Entlassung Bitars zu erwirken, um zu verhindern, dass ihre Rolle aufgedeckt werden könnte, die sie bei der Weiterleitung des Ammoniumnitrats an das syrische Regime gespielt hat.

Die Truppen von Baschar al-Assad sollen die explosive Chemikalie schließlich für den Bau jener Fassbomben verwendet haben, mit denen sie über Jahre hinweg die eigene Bevölkerung bombardierten.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!