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Erfolgreiche Verlängerung des UN-Hilfskorridors für Nordsyrien

Die UNO-Hilfstransporte über den Grenzübergang Bab al-Hawa nach Syrien können weitergehen
UNO-Hilfstransporte über den Grenzübergang Bab al-Hawa nach Syrien können weitergehen (© Imago Images / ZUMA Wire)

Nach einer kurzen, von Russland ausgelösten Unterbrechung der Hilfslieferungen letzten Sommer konnte nun die UN-Resolution um sechs Monate prolongiert werden.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich am Montag darauf geeinigt, eine wichtige Maßnahme für grenzüberschreitende Hilfslieferungen in den von Oppositionellen kontrollierten Nordwesten Syriens um sechs Monate zu verlängern, um die kontinuierliche Grundversorgung der Menschen in der Region sicherzustellen und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.

»Der UN-Sicherheitsrat hat einstimmig eine Resolution verabschiedet, um einen Mechanismus zu verlängern, der die Lieferung lebensrettender Hilfe in den Nordwesten #Syriens aus der #Türkei ermöglicht«, twitterte der UN-Nachrichtendienst. 

Der Korridor über den Grenzübergang Bab al-Hawa ist die einzige Möglichkeit, UN-Hilfsgüter wie Lebensmittel, Medikamente, Wasser und andere wichtige Ressourcen in den Nordwesten Syriens zu transportieren, ohne die von der syrischen Regierung kontrollierten Gebiete durchqueren zu müssen. Das Mandat ist seit 2014 in Kraft und lief letzten Juli kurzzeitig aus, bevor es einen Tag später mit einer sechsmonatigen Prolongierung wieder in Kraft gesetzt werden konnte.

»Die Entscheidung, die Verlängerung dieser Ermächtigung für weitere sechs Monate zu bestätigen, kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die humanitären Bedürfnisse die höchste Dringlichkeit seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 erreicht haben, da die Menschen in Syrien mit einem strengen Winter und einem Choleraausbruch zu kämpfen haben«, sagte Stephane Dujarric, Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, am Montag. 

Die Provinz Idlib im Nordwesten Syriens ist das letzte von Rebellen gehaltene Gebiet in der Region und wird hauptsächlich von der international als Terrororganisation eingestuften Hay’at Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert. Die Bewohner leiden unter einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage und sind in hohem Maße auf Hilfsmaßnahmen angewiesen, um sich wenigstens mit dem Nötigsten versorgen zu können. 

Das Internationale Rettungskomitee (IRC) begrüßte die Verlängerung, äußerte jedoch die Sorge, sechs Monate wären unzureichend und »wieder einmal nur von kurzer Dauer«. »Die Gewissheit um die garantierte Fortsetzung der Hilfe ist aber zumindest eine kleine Erleichterung für Familien, die ums Überleben kämpfen«, sagte IRC-Präsident David Miliband.

Anfang dieses Monats hatten führende Vertreter der Vereinten Nationen auf eine Verlängerung der Resolution gedrängt und erklärt, die Folgen für die 4,1 Millionen Menschen in den nicht von der Regierung kontrollierten Gebieten wären ohne diese katastrophal. Das eintägige Auslaufen des Mechanismus im Juli war darauf zurückzuführen, dass Russland sein Veto gegen eine Verlängerung eingelegt hatte, da Moskau enge Beziehungen zur syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad unterhält und diese in ihrem Bestreben unterstützt, die Rebellen zu besiegen und die Kontrolle über das Gebiet wiederzuerlangen. Russland hat sich zum Ziel gesetzt, die grenzüberschreitende Hilfe in den von den Rebellen kontrollierten Nordwesten zu reduzieren und versucht, sie gänzlich zu unterbinden. 

Nach Angaben der UNO erreichte die über den grenzüberschreitenden Korridor geleistete humanitäre Hilfe im Jahr 2022 »durchschnittlich 2,7 Millionen Menschen pro Monat«.

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