Die Zentralbank ist zwar formal unabhängig. Doch in der Praxis hat Erdogan nun auch hier das Ruder übernommen. ‚Präsident Erdogan hatte im Wahlkampf angekündigt, sich künftig noch stärker in die Geldpolitik einmischen zu wollen‘, sagt Sören Hettler, Analyst bei der DZ Bank. ‚Erste Schritte hat er kurz nach seinem Wahlsieg ergriffen.‘ So kann er nun die Führung der Notenbank völlig allein ernennen. Die Notenbank fügt sich offenbar widerstandslos. Dies war bereits bei der letzten Zinssitzung vor zwei Wochen zu erkennen. Denn eigentlich wäre eine weitere Zinserhöhung dringend nötig, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Doch die Währungshüter hielten still, und seither stürzt die Lira immer weiter ab.“ (Frank Stocker: „In der Türkei investieren? ‚Nein, danke‘“)
