„Seit Monaten ist Deutschlands Verhältnis zur Türkei angespannt. Die Armenier-Resolution des Bundestages, die Kritik an der türkischen Politik nach dem gescheiterten Putsch im vergangenen Juli und nicht zuletzt die umstrittene Schmähkritik von Jan Böhmermann haben für Unmut bei Präsident Recep Tayyip Erdoğan gesorgt. Dass nun türkische Nato-Soldaten Asyl in Deutschland beantragt haben und diese Anträge auch geprüft werden, dürfte nicht zur Entspannung beitragen.
Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und die ARD-Sendung Report Mainz berichten, bei den Asylsuchenden handle es sich um etwa 40 zumeist hochrangige Militärs, die bislang in Nato-Einrichtungen in Deutschland stationiert gewesen seien. Wenige Woche nach dem Putschversuch in der Türkei seien sie aus dem Dienst entlassen worden. ‚Wenn ich in die Türkei zurückgehe, riskiere ich, verhaftet und womöglich gefoltert zu werden‘, sagte einer der Offiziere den Berichten zufolge. Mit dem Putschversuch in der Türkei habe er nichts zu tun. Die Soldaten beschuldigen Präsident Recep Tayyip Erdoğan, prowestliche und säkulare Haltungen von Türken im Militär systematisch zu bestrafen.“ (Bericht in der Süddeutschen Zeitung: „Türkische Nato-Soldaten beantragen Asyl in Deutschland“)