Die antisemitische Rhetorik von Francesca Albanese verstößt gegen ihre Verpflichtungen gegenüber den Vereinten Nationen und sollte zur sofortigen Entbindung von ihren Aufgaben führen.
Eine Reihe jüdischer Gruppierungen und Organisationen verurteilte Francesca Albanese, nachdem die UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage in den palästinensischen Gebieten Israel mit den Nationalsozialisten zu vergleichen schien, wie sie es in der Vergangenheit schon oft getan hatte. In dem kritisierten Posting auf X schrieb die Sonderberichterstatterin, die den Vereinten Nationen als unabhängige Expertin dient:
»Während wir sprechen, schreiben, twittern und schluchzen: Israelische Streitkräfte begehen ein weiteres Massaker im Norden des Gazastreifens. Menschen in Dschabalija werden getötet, sowohl in Gruppen als auch einzeln, inmitten von unaussprechlicher Grausamkeit und Sadismus. Von Israelis, die sich bereit erklärt haben, als willige Vollstrecker eines völkermörderischen Plans zu fungieren. Mit im Westen hergestellten Waffen und mit westlicher Unterstützung. Es ist für mich unfassbar, dass wir wissen, was Israel tut und es insgesamt nicht aufhalten können. Wenn man bedenkt, wo wir vor hundert Jahren standen, wurden kein [sic] großen Fortschritte erzielt.«
As we speak, write, tweet, sob: Israeli forces are committing another massacre in northern Gaza. People in Jabalyia are killed – both in groups, and one by one – amid unspeakable cruelty and sadism. By Israelis who have accepted to be "willing executioners" of a genocidal plan.… https://t.co/2tnGjEovxv
— Francesca Albanese, UN Special Rapporteur oPt (@FranceskAlbs) October 13, 2024
Schlimmste Übeltäterin
Die beiden Vorsitzenden der Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations Harriet Schleifer und William Daroff nannten Albanese »eine der schlimmsten Übeltäterinnen im gesamten Apparat« der Vereinten Nationen, die »seit Langem eine unaufhörliche, tief verwurzelte Voreingenommenheit gegenüber dem Staat Israel« an den Tag lege.
»Albaneses bösartige Fixierung auf den jüdischen Staat hat sich in letzter Zeit dahingehend zugespitzt, dass sie ihn mit Nazi-Deutschland vergleicht, den tragischen Tod von vier IDF-Soldaten verhöhnt und sogar fordert, dass Israel seinen Sitz bei den Vereinten Nationen verliert«, erklärten die beiden Vorsitzenden. »Zuvor hatte sie behauptet, das Hamas-Pogrom [am 7. Oktober] sei kein Akt des Antisemitismus gewesen, was die Verurteilung mehrerer Regierungen, darunter der Vereinigten Staaten, nach sich zog.«
Schleifer und Daroff fügten hinzu, dass »Albaneses Rhetorik einen Mangel an grundlegendem Anstand und Menschlichkeit widerspiegelt und sie konsequent gegen ihre Verpflichtungen gemäß der Charta und dem Verhaltenskodex der Vereinten Nationen verstößt«. Die beiden jüdischen Funktionäre forderten, dass die UNO-Sonderberichterstatterin »sofort von ihrem Posten entfernt wird, wenn die UNO das Minimum an Integrität retten will, das noch übrig ist«.
Rechenschaftspflicht erforderlich
Der Jüdische Weltkongress (WJC) erklärte, dass »die ständigen Äußerungen von Francesca Albanese, in denen sie Israel mit Nazi-Deutschland vergleicht, nicht nur zutiefst beleidigend sind, sondern auch eine grobe Verzerrung der Geschichte darstellen«.
Die »eklatante Verzerrung des Holocaust und [Albaneses] Antisemitismus instrumentalisieren die Tragödie des jüdischen Volks, um Israel zu dämonisieren. Solche Äußerungen von Amtsträgern untergraben nicht nur die Integrität der Vereinten Nationen, sondern verletzen auch die Grundsätze, auf denen sie gegründet wurden – Grundsätze, die aus dem Versuch der Nazis entstanden sind, das jüdische Volk zu vernichten«, erklärte der WJC. »Es ist unerlässlich, dass die Vereinten Nationen sicherstellen, dass ihre Plattformen nicht missbraucht werden, um Hass zu verbreiten und Spaltung zu schüren. Jetzt ist Rechenschaftspflicht gefragt.«
Der Direktor der Anti-Defamation League (ADL), Jonathan Greenblatt, schrieb, dass »zum jetzigen Zeitpunkt niemand mehr überrascht ist, dass die UN-Sonderberichterstatterin Albanese ihre tiefe Voreingenommenheit offenbart und unverhohlen antisemitische Stereotypen wie den Vergleich Israels mit Nazi-Deutschland verwendet. Und genau deshalb hat die ADL den UN-Menschenrechtsrat aufgefordert, ein Verfahren einzuleiten, um sie aus ihrem Amt zu entfernen. UNO-Beamte sollten ihre Voreingenommenheit an der Tür abgeben und professionelle Standards einhalten. Das ist so grundlegend wie es nur geht, und dennoch fällt Albanese weit dahinter zurück.«
Das Centre for Israel and Jewish Affairs (CIJA), die Interessenvertretung der Jewish Federations of Canada-UIA, schrieb, »der Vergleich Israels mit Nazi-Deutschland [ist] schlicht und einfach Antisemitismus nach Lehrbuch«. Albanese »verbreitet erneut antisemitische Verschwörungstheorien und beweist, dass sie eine ungeeignete, parteiische Vertreterin ist. Wir fordern die kanadische Regierung auf, diese hasserfüllten Äußerungen dringend zu verurteilen.«
Die Gruppe zitierte einen Beitrag, in dem Albanese Israel erneut mit dem Nationalsozialismus verglich, indem sie schrieb:
»Aufgrund ihrer Geschichte hätte man meinen können, dass Deutsche und Italiener an vorderster Front gegen den von Netanjahu angeführten Angriff auf Gaza stehen würden, der sich nun in der gesamten Region ausbreitet. Unsere kollektive Unwissenheit darüber, was vor hundert Jahren zur Expansion des Dritten Reichs und zum Völkermord an Menschen führte, die nicht der ›reinen Rasse‹ entsprachen, ist dumm. Sie führt zur Begehung eines weiteren Völkermords, eines weiteren regionalen Kriegs und möglicherweise eines weiteren globalen Kriegs. Schande über alle, die dies geschehen lassen.«
Because of their history, one might have thought Germans & Italians would be at the forefront of the opposition to the Netanyahu-driven assault on Gaza, which is now metastasising across the region.
Our collective obliviousness to what led, 100 years ago, to the Third Reich's… https://t.co/6ToWv80mts pic.twitter.com/l5776HVh2p
— Francesca Albanese, UN Special Rapporteur oPt (@FranceskAlbs) October 14, 2024
Die Geschäftsführerin der europäischen Büros des American Jewish Committee (AJC) Simone Rodan-Benzaquen, schrieb, dass Albaneses »Vergleich Israels mit dem Dritten Reich und ihre Rede von der Ideologie der ›reinen Rasse‹ die paradetypische Verkörperung des Antisemitismus ist, wie er von der International Holocaust Remembrance Alliance definiert wird«. Die UN-Vertreterin sei eine Wiederholungstäterin, wenn es darum geht, solchen Hass zu verbreiten, fügte Rodan-Benzaquen hinzu. »Die Tatsache, dass sie immer noch in dieser Position ist, ist eine Schande.«
»Wie lange müssen wir uns noch mit ihrem unverhohlenen Antisemitismus und ihrer antiisraelischen Voreingenommenheit abfinden?«, fragte das AJC. »Die UN-Mitglieder müssen dies verurteilen.« Die Organisation fügte hinzu, dass Albanese »weiterhin beweist, wie ungeeignet sie für ihren Job ist«.
BREAKING: 🇫🇷 France condemns UN rep Francesca Albanese for “hate speech and antisemitism,” calls on Human Rights Council to “draw all consequences” from her “failure to respect the minimum rules of ethics and professional conduct of the United Nations system.” #UnseatAlbanese https://t.co/2AblOyKF3V
— Hillel Neuer (@HillelNeuer) October 18, 2024







