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Eine panislamisch angehauchte Rede vor der UNO

Der türkische Präsident Erdogan legt vor der UNO seine zwei außenpolitischen Eckpfeiler dar: Besessenheit mit Israel und der Wunsch, Nordsyrien zu besetzen.

Eine panislamisch angehauchte Rede vor der UNO
Der türkische Präsident Erdogan (Quelle: U.S. Department of State,U.S. Government Works)

„Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bediente sich in einer Rede vor den Vereinten Nationen, in der er Beschimpfungen von Israel mit Drohungen vermengte, syrischen Flüchtlingen in den überwiegend kurdischen Gebieten Syriens anzusiedeln, einer zunehmend nationalistischen Agenda.

Diese Agenda läuft auf eine Regionalpolitik hinaus, die von einer Obsession mit Israel sowie dem zunehmenden Interesse an der Besatzung von einem großen Teil Nordsyriens geprägt ist. Der türkische Präsident hielt während seiner Rede Landkarten in die Höhe und versuchte so aufzuzeigen, dass Israel keine Grenzen habe und palästinensisches Land verschlingen würde. Auf einer zweiten Karte war Syrien abgebildet und Erdogan schlug vor, dass die Türkei einen Teil von Nordsyrien übernehmen und die hauptsächlich syrisch-arabischen Flüchtlinge in ein Gebiet schicken könnte, das historisch kurdisch wäre. (…)

Erdogan griff Israel auch wegen seiner Politik im Westjordanland und auf dem Golan an. Ohne einen Hauch von Ironie, präsentierte der türkische Staatschef eine Karte von Nordsyrien, auf der die Türkei kurdische Gebiete wie Afrin militärisch besetzt hält und er erklärte an, dass die Türkei jetzt einen Teil Nordsyriens übernehmen sollte, um eine ‚sichere Zone‘ zu schaffen, wie Israel es einst am Golan unternommen hat. (…)

Die gesamte UNO-Rede der Türkei signalisierte ihre regionalen Ziele und versuchte, die Zielstellungen ihrer Außenpolitik darzulegen. Erstens möchte die Türkei führend bei der Verurteilung Israels sein und die Rolle früherer Regionalmächte übernehmen, die von Israel besessen sind. Darüber hinaus will die Türkei eine fortdauernde militärische Besetzung Nordsyriens mit Begriffen wie ‚sichere Zone‘ rechtfertigen, obwohl sie tatsächlich das Ziel hat, syrische Flüchtlinge in die kurdischen Teile Nordost-Syriens zu drängen, ohne die Anwohner nach ihrer Meinung zu fragen. Das breitere strategische Bild ist eine Türkei, die sich zunehmend mit Militarismus, Nationalismus und Bedrohungen zuwendet, um die Probleme von Zypern bis Kaschmir zu lösen. Dies ist Teil einer zwanzigjährigen Kehrtwende nach rechts und ein Versuch, panislamische Argumentationen zu übernehmen.“ (Seth J. Frantzman, Jerusalem Post: „Erdogan slams Israel’s policies while adopting similar ones for Syria“)

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