Es ist Wahlkampf in Österreich. Davon weiß vor allem die österreichische Sozialdemokratie ein Lied zu singen. Kaum eine Woche vergeht ohne neue Schlagzeile. Eine weitere Enthüllung fand bisher allerdings eine vergleichsweise geringe Bedeutung. Es geht um die Verbindungen des Wiener SPÖ-Gemeinderates Omar Al-Rawi mit der Hilfsorganisation Human Relief. Wie das Nachrichtenmagazin profil in seiner Ausgabe vom vergangenen Montag berichtet hat, kooperierte die Wiener NGO Human Relief bei Hilfslieferungen in Syrien mit einer dubiosen Organisation. Die in Istanbul angesiedelte ‚Higher Commission for Syrian Relief‘, soll laut profil eine Nähe zum syrischen Ableger der islamistischen Muslimbruderschaft haben. Mehr noch soll Human Relief indirekt auch Kampftruppen mit Hilfsgütern beliefert haben: Nicht nur Hilfsgüter, sondern auch militärische Kleidung sollen finanziert worden sein. Die belieferten Jihadisten stehen der Ahrar-al-Sham nahe, einer der größten jihadistischen Kampftruppen in Syrien.
Human Relief leugnet die Zusammenarbeit mit der ‚Commission‘ nicht, spricht aber von einem ‚einmaligen Ereignis aus dem Jahr 2012‘. Erwähnung findet auch der aus dem Irak stammende SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi, mit dem ‚Human Relief‘ zusammenarbeitet. Dieser gab auf Anfrage vom profil bekannt, dass er sich ‚persönlich beim besten Willen nicht vorstellen (könne), dass sie wissentlich Kontakte zu dschihadistischen Gruppen unterhalten.‘ Was auf den ersten Blick wie ein argloses Versehen wirkt, erscheint bei genauerer Recherche in anderem Licht.“ (David Kirsch: „Um Gottes willen – ‚Human Relief‘ im Dunstkreis der Muslimbrüderschaft“)