Ein Terroranschlag und die palästinensischen Reaktionen

Ein Terroranschlag und die palästinensischen ReaktionenIsrael wurde am Sonntag einmal mehr von einem Terroranschlag erschüttert, der zwei Menschen das Leben kostete. An der Ariel-Kreuzung im Westjordanland stach ein Palästinenser auf den jungen israelischen Soldaten Gal Keidan ein, entwand seinem Opfer die Waffe und erschoss es damit. Zwei weitere Soldaten versuchten den Terroristen durch Gebrauch ihrer Schusswaffe auszuschalten, konnten ihn aber nicht aufhalten. Anschließend nahm letzterer eine Gruppe von Zivilisten ins Visier, stahl ein Auto und fuhr zur nächsten Kreuzung, wo er erneut das Feuer auf Israelis, die an einer Bushaltestelle warteten, eröffnete.

Keidan wurde am Montag beerdigt, er war erst 19 Jahre alt. Ein weiterer IDF Soldat, Alexander Dubrovsky, wurde schwer verletzt und befindet sich nach einer Operation immer noch in Lebensgefahr. Auch der Rabbiner Achiad Ettinger wurde bei dem Anschlag schwer verletzt und erlag am Montag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der 47-jährige hinterlässt 12 Kinder und eine Ehefrau. Er saß während der Schießerei in seinem Wagen und war gerade dabei seine Waffe zu ziehen, um auf den Terroristen zu schießen, wurde jedoch zuvor selbst von einer Kugel getroffen.

Die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) starteten sofort eine großangelegte Suchaktion, konnten den Terroristen jedoch bisher nicht ausfindig machen. Sie durchsuchten arabische Dörfer in der Umgebung, wonach sie den Täter zumindest identifizieren konnten. Es handelt sich um den 20 jährigen Amar Abu, aus dem Dorf Zevayah, das sich in der Nähe der jüdischen Stadt Ariel befindet. Der Sprecher der IDF sagte am Montag, dass die israelischen Verteidigungskräfte den Terroristen verfolgen und umfangreiche operative und nachrichtendienstliche Bemühungen unternehmen, um ihn zu lokalisieren und festzunehmen. 

Palästinensische Terrorverherherrlichung…

Der Palästinensische Islamische Jihad begrüßte den Anschlag, weil er den Kampf wieder an seinen natürlichen Ort zu bringe, wie die Terrororganisation erklärte. Auch die Hamas fand lobende Worte für den Attentäter und ließ dem jüdischen über einen ihrer Funktionäre ausrichten: „Israel muss verstehen, dass es hier keinen Platz hat.“ Nach dem Terroranschlag verteilten Palästinenser in Gaza Süßigkeiten, um den Mord an den zwei Israelis zu feiern. In einem Video ist zu sehen, wie sie durch die Straßen laufen und die Süßigkeiten an Passanten und Autofahrer verteilen. 

Der US-amerikanische Nahost-Gesandte Jason Greenblatt verurteilte derweil den Terroranschlag vom Sonntag, wobei er auch auf die „Pay for Slay“-Politik der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und der Hamas einging, die Zahlungen an Terroristen und ihre Familien leisten: „Wir verurteilen den heutigen brutalen Angriff eines palästinensischen Terroristen, der in der Nähe von Ariel mindestens einen Israeli ermordet und weitere verletzt hat. (…) Es ist ekelhaft, aber nicht überraschend, dass Hamas & PIJ den Terroranschlag begrüßen. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Palästinensische Autonomiebehörde den Terroristen durch ihre Pay for Slay Methode belohnen wird.“ Die Huldigung von Terroristen seitens der PA geht jedoch weit über die Zahlung sogenannter „Märtyrerrenten“ hinaus, wenn sie etwa Gebäude und Straßen nach ihnen benennt oder Selbstmordattentäter in Schulbüchern als Helden feiern lässt und somit sicherstellt, dass bereits den Jüngsten gelehrt wird, dass das Töten von Juden heldenhaft sei.

… und gegenseitige Verurteilungen

All dem zum Trotz ließ es die Hamas sich nicht nehmen, die Palästinensische Autonomiebörde zu kritisieren und als Verräterin am Kampf gegen Israel darzustellen. Ein der Hamas nahestehende Website beschuldigte den PA-Sprecher Adnan Al-Damiri, den Anschlag als „kriminell“ bezeichnet und ihn also verurteilt zu haben. Diesen Vorwurf wiederum wollte Al-Damiri nicht auf sich sitzen lassen, weswegen er seinerseits in Richtung Hamas austeilte: Deren Anschuldigungen seien falsch und sollten nur als Ablenkung von den Protesten gegen die Führung im Gazastreifen dienen.

Erneut dient die Ermordung israelischer Bürger durch die Hand eines Terroristen den palästinensischen Parteien also lediglich dazu, sich selbst als die verlässlichsten Kämpfer gegen den jüdischen Staat darzustellen. Solange sich daran nichts ändert, wird eine Friedenslösung in weiter Ferne bleiben.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!