Im Standard werden Vorwürfe gegen Israel verbreitet, die sich nicht auf die Realität beziehen, sondern auf fiktives zukünftiges Handeln.
Sehr geehrte Standard-Redaktion,
gut eine Woche hat es also gedauert, bis Maria Sterkl in ihrem Artikel „Banges Warten auf Impfungen in Palästinensergebieten“ wenigstens auch einige der Argumente erwähnt, die die haltlosen Vorwürfe gegen Israel widerlegen, die sie den Standard-Lesern letzte Woche unhinterfragt aufgetischt hat: Israel ist nicht für Corona-Impfungen im Gazastreifen und im Westjordanland zuständig, weil das Gesundheitswesen dort gemäß den Oslo-Abkommen alleinige Sache palästinensischer Behörden ist und diese bis dahin gar nicht um Hilfe bei der Impfstoffbeschaffung angesucht haben.
Doch wieder war es Sterkl offenbar nicht möglich, einen Artikel ohne groteske Vorwürfe gegen den jüdischen Staat zu Papier zu bringen:
„Es gibt in Ramallah aber Befürchtungen, dass selbst jene Lieferungen, die von der PA ausverhandelt wurden, am Flughafen Ben Gurion blockiert werden könnten – etwa deshalb, weil es sich um Vakzine handelt, die in Israel nicht zugelassen sind.“
Aus dem journalistischen Fehlverhalten der vergangenen Woche scheint Sterkl einen bedenklichen Schluss gezogen zu haben: Statt erneut Anschuldigungen gegen Israel zu kolportieren, die mühelos entkräftet werden können, verbreitet sie jetzt lieber Vorwürfe, die überhaupt nicht unter Verweis auf Fakten widerlegt werden können, weil sie sich auf imaginiertes israelisches Handeln in der Zukunft beziehen.
Gerüchte über israelische Handlungen, die gar nicht stattgefunden haben – wird das das Niveau der Israel-Berichterstattung im Standard bleiben?
Mit freundlichen Grüßen,
Florian Markl
Mena-Watch – der unabhängige Nahost-Thinktank