Seit Monaten versucht Syriens Präsident Baschar al-Assad sich unter Einsatz rücksichtsloser Gewalt an der Macht zu halten und hat die Schergen seines Regimes nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen im Zuge dessen bereits über 3500 Menschen töten lassen, von den unzähligen Folteropfern ganz zu schweigen. Der letzte Woche von der Arabischen Liga vermittelte Plan zur Lösung der Krise war absehbarer Weise nicht einmal das Papier wert, auf dem er niedergeschrieben wurde, weil das Regime keine Anzeichen macht, seine Repression zurückzuschrauben. In dieser Situation interviewt die Presse heute den Metropoliten der syrisch-orthodoxen Kirche in Aleppo und fragt unter anderem, ob „Frieden und Demokratie unter Assad erreicht werden“ könnten. Mutet diese Frage angesichts der Entwicklungen der letzten Monate schon seltsam an, so ist die Antwort darauf noch überraschender: „Wenn er gewillt ist, diese Reformen anzuführen, ist er der beste Mann dafür, weil er die Erfahrung hat und das Land seit mehr als zehn Jahren geführt hat. Er ist der Präsident, jeder liebt ihn.“ Ich fürchte, für diese Art von Scherzen fehlt mir der Humor.
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