„Seit über fünfzig Jahren trommelt [Jean Ziegler] für den bewaffneten Aufstand der Völker der Dritten Welt gegen den ‚Killer-, Raubtier-, Casino-, Dschungelkapitalismus‘ der USA, gegen die ‚kannibalistische Weltordnung‘. In jedem Putschisten, der irgendwo auf der Welt antiimperialistische Parolen schrie, sah er einen Menschheitsbefreier, dem er alsbald die Aufwartung machte.
Ziegler avancierte zur Hofschranze der übelsten Machthaber des Trikont. Er lächelte mit Saddam Hussein, mit Kim Il Sung, er wurde vom ‚schwarzen Stalin‘ Oberst Mengistu, dem massenmörderischen Äthiopischen Diktator, auserkoren, an einer Verfassung für sein Einparteienregime mitzuarbeiten, und als der ‚strong man‘ von Zimbabwe, Robert Mugabe, 2002 nach gewaltsamen Enteignungen von Farmland Hungersnöte verursachte, lobte Ziegler: ‚Die Geschichte und die Moral sind auf Mugabes Seite.‘ (…)
Ein Menschenrechtsorden von Gaddhafi: Dies war sogar für die Ziegler ansonsten wohlgesonnenen Schweizer Journalisten moralisch zwiespältig. Worauf Jean einfach abstritt, die Auszeichnung bekommen zu haben. ‚Ich habe noch nie Preise akzeptiert und fange auch jetzt nicht damit an.‘ Dies wiederholte er immer wieder, bis 2013 ein Video auftauchte, das ihn zeigte, wie er in Tripolis stolz den Preis in Empfang nahm. (…)
Von 2000 bis 2008 war Ziegler UNO-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. Er politisierte das honorige Amt und nutzte es für seine antiamerikanischen und antiisraelischen Obsessionen.“ (Eugen Sorg: „Jean Ziegler, Hofschranze“)