Der Schaden, den der Libanon und dessen Zivilbevölkerung dabei nehmen würden, wird die Hisbollah nicht kümmern. Ganz im Gegenteil, ein Krieg mit Israel, der zum Tod von Zivilisten und zur Zerstörungen staatlicher Einrichtungen und Infrastruktur führen würde, könnte von der Hisbollah ausgenutzt werden, um die Unterstützung der Öffentlichkeit für den ‚Widerstand’ zurückzugewinnen, dessen Attraktivität seit der Intervention der Hisbollah in Syrien rückläufig gewesen ist. Tatsächlich stehen die Libanesen, einschließlich vieler Schiiten, der ‚Partei Gottes’ zunehmends kritisch gegenüber. Der lange Krieg in Syrien hat insbesondere die schiitische Bevölkerung, die viele ihrer jungen Männer verloren hat, schwer belastet, ohne dass er diesmal mit einem ‚göttlichen Sieg’ belohnt wurde. Zudem haben Umschichtungen im Haushalt der Hisbollah dazu geführt, dass die Sozialleistungen der Organisation massiv gekürzt wurden, wodurch viele arme Familien sich in Not befinden. Obwohl viele Schiiten die Gruppe für ein Fanal des Widerstands und der Befreiung halten, ist diese Perspektive durch die Syrienkrise seit langem beeinträchtigt worden, und viele halten die Hisbollah inzwischen für eine sektiererische Miliz, die für die regionalen Ambitionen des Iran kämpft.“ (Hanin Ghaddar: „A war with Hizbollah would essentially mean war with Iran this time around“)
