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Iranische Staatsmedien: Tote Palästinenser sind gute Palästinenser

Solidartitätsdemonstration für den Raketenterror der Hamas gegen Israel in Teheran
Solidartitätsdemonstration für den Raketenterror der Hamas gegen Israel in Teheran (© Imago Images / NurPhoto)

Die Hamas gibt es selbst offen zu: Sie ist de facto einer der vielen vom Regime gesteuerten und finanzierten Milizen des Iran. Im Nahen Osten gibt es, wie anderswo auch, klare Regeln: Du bekommst Kohle und Waffen, Du tust, was Dein Geldgeber verlangt.

Die Agenda der Islamischen Republik ist klar, denn sie posaunt sie ja auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit in jedes zur Verfügung stehende Mikrophon: Die Zerstörung Israels, des „zionistischen Krebsgeschwürs“. Dafür bastelt man an einer Atombombe, dafür investiert man in Tausende von Milizionären überall in der Region und liefert technologisch immer ausgefeiltere Raketen an Hisbollah und Hamas.

„Lasst Palästina in Ruhe, denkt an uns!“

Nein, um das zu wissen, muss man weder einem Geheimdienst angehören noch irgend eine Sprache aus der Region kennen: Es reicht die englischsprachigen iranischen Staatsmedien zu lesen. Da steht das alles drin.

Regierte in Teheran eine andere Regierung, der es ein ganz wenig um das Wohlergehen ihrer eigenen Bevölkerung ginge, und die kein großangelegtes religiös-ideologisches Programm verfolgte, sähe der ganze Nahe Osten anders aus. Dann nämlich hätte die Hamas z. B. nicht das Geld, Tausende von Raketen zu bauen und abzuschießen und komplizierte Tunnelsysteme für ihre Kämpfer zu buddeln.

Das geht nur, weil der Iran es finanziert. Weil auch der Iran ziemlich bankrott ist, fehlt dieses Geld im dortigen Gesundheitssystem und anderswo. Das wissen die Menschen im Iran sehr gut und rufen deshalb regelmäßig auf Demonstrationen, bei denen sie nachher zusammengeschossen werden: „Lasst Palästina in Ruhe, denkt an uns!“

Unterscheidet eine Bombe zwischen Arabern und Juden?

So richtig für dieses hehre Ziel: der Zerstörung Israels, mag aber auch kein regimetreuer Iraner sterben, also rüstet man die arabischen Brüder (und ein paar Schwestern) aus und lässt sie Stellvertreterkriege kämpfen. Tote Araber sind gute Araber, wenn sie im heiligen Krieg gegen Israel sterben. Je mehr desto besser, denn man kann sie für die gut geölte Propagandamaschine ausschlachten.

Die Bombe, mit der die Gottesmänner in Teheran dann ihre Endlösung anstreben – das soll spätestens 2040 sein –, wird, soweit mir bekannt ist, keinen Mechanismus haben, der zwischen Juden und Arabern unterscheiden wird. Kurzum: Sollte je so ein Ding in Tel Aviv explodieren, würde wohl auch die gesamte Bevölkerung von Westbank und Gazastreifen ausgelöscht werden.

Das iranische Regime stört sich nicht an dieser Idee, die Millionen toten Palästinenser würden dann einfach als Märtyrer abgefeiert, ihnen vielleicht ein Blutbrunnen in Teheran gewidmet – so das nach dem israelischen Gegenschlag noch möglich sein wird.

Die Hamas wiederum ist willfähriges Werkzeug Teherans und offenbar jederzeit bereit, ihre Untertanen für dieses Ziel zu opfern. Vielleicht sitzt deshalb ihre politische Führung schon jetzt in Qatar und verfettet in Vier-Sterne-Hotels? 

Palestinian lives don’t matter, Palestinian dead do. 

Kurzum, ein Blick in die iranische Staatspresse reicht aus, um zu einem ganz einfachen Schluss zu kommen, und es bedarf in der Tat großer intellektueller Anstrengungen, diesen Schluss nicht zu ziehen: Denen in Teheran, die den jüngsten Konflikt mit Gaza ausgelöst haben, indem sie ihren Buddies von der Hamas die Order gegeben haben, Raketen auf Israel abzuschießen, ist palästinensisches Leben völlig egal. Ganz im Gegenteil: Tote Palästinenser helfen ihrer Agenda sogar mehr als lebende.

Ihr Slogan müsste eigentlich sein: Palestinian lives don’t matter, Palestinian dead do. 

Und nun fragt man sich, wie schon bei den unzähligen Konflikten zwischen Hamas und Israel zuvor: Ist das alles wirklich so schwer zu verstehen? Wäre es nicht, ginge es einem um palästinensisches Leben und Wohlbefinden, wesentlich sinnvoller, man träfe sich in Europa vor iranischen Botschaften und Konsulaten und demonstrierte dort. Mit so Slogans wie: „Stop sacrificing the Palestinian youth for your dirty goals?“. Oder gar in Solidarität auch mit den Menschen im Iran: „Leave Palestine alone, help your own people“?

Nein, ich meine dies nicht polemisch: Eine solche Demonstration hätte das volle Recht sich im besten Sinne des Wortes propalästinensisch zu nennen. Und es wäre mir ein großes Vergnügen, an ihr teilzunehmen.

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