Ehemaliger Nuklearchef deutet an, Iran habe an Atomwaffen gearbeitet

Der bei einem Anschlag getötete Fakhrizadeh soll an Atomwaffen gearbeitet haben
Der bei einem Anschlag getötete Fakhrizadeh soll an Atomwaffen gearbeitet haben (© Imago Images / ZUMA Wire)

Der ehemalige Leiter der iranischen Atombehörde sagte kürzlich, dass der Atomwissenschaftler Fakhrizadeh trotz früherer Dementis an der „nuklearen Verteidigung“ des Landes gearbeitet habe.

Tzvi Joffre, Jerusalem Post

Der ehemalige Leiter der iranischen Atomenergie-Organisation (AEOI) deutete am Samstag in einem Interview mit der iranischen Nachrichtenagentur IRNA an, dass der iranische Nuklearwissenschaftler Mohsen Fakhrizadeh an einem Atomwaffenprogramm gearbeitet habe, obwohl der Oberste Führer des Iran, Ali Khamenei, angeblich eine Fatwa (islamisches Rechtsurteil) gegen Atomwaffen erlassen hat.

Fereydoun Abbasi-Davani, der frühere Leiter der AEOI, sagte gegenüber IRNA, dass Fakhrizadeh trotz der Fatwa von Khamenei „dieses System geschaffen“ habe, und fügte hinzu, dass der Wissenschaftler nicht nur mit der Verteidigung des Irans, sondern auch mit der Unterstützung der vom Iran unterstützten Stellvertreter beauftragt war.

„Wenn man sich mit diesen Themen befasst, werden die Zionisten empfindlich“, sagte Abbasi-Davani und fügte hinzu, dass Fakhrizadeh „Eigenschaften“ besessen habe, von denen Israel erkannte, „dass sie physisch beseitigt werden müssen“. Der ehemalige Leiter der AEOI fügte hinzu, dass Israel nach anderen ähnlichen Zielpersonen Ausschau halte.

Der ehemalige AEOI-Chef sagte in seinem IRNA-Interview auch, dass er mit Fakhrizadeh an der „nuklearen Verteidigung“ des Iran gearbeitet habe.

Abbasi behauptete, dass Fakhrizadeh schon seit Jahren im Visier der Feinde des Iran gewesen sei, aber „als das allumfassende Wachstum des Landes in Bezug auf Satelliten, Raketen und Atomwaffen Fahrt aufnahm und [der Iran] in seinem Wissen gewissen Grenzen überschritt, wurde das Problem für sie ernst.“

Trotz Abbasis Äußerungen, die auf ein Atomwaffenprogramm hindeuten, betonte der derzeitige Leiter der AEOI, Mohammad Eslami, während einer Zeremonie zum einjährigen Jahrestag der Tötung Fakhrizadehs, dass der Iran definitiv bewiesen habe, dass sein Nuklearprogramm „rein friedlich“ sei.

Abassis und Eslamis Erklärungen erfolgten kurz bevor der Iran und die Weltmächte am Montag ihre Gespräche über das Atomabkommen JCPOA fortgesetzt haben.

Fakhrizadeh wurde im November letzten Jahres in Damavand, östlich von Teheran, angeschossen und getötet. Der Iran hat Israel für die Ermordung verantwortlich gemacht und mit Rache gedroht. Israel hat die Verantwortung für die Ermordung weder bestätigt noch dementiert.

2018 enthüllte Israel Dokumente, aus denen hervorging, dass Fakhrizadeh das Projekt Amad leitete, das geheime iranische Atomprogramm, dessen Existenz der Iran bestritt, als er 2015 dem Atomabkommen JCPOA beitrat. Der damalige Premierminister Benjamin Netanjahu behauptete, Fakhrizadeh habe danach im SPND, einer Organisation innerhalb des iranischen Verteidigungsministeriums, weiter an Atomwaffen gearbeitet.

(Aus dem Artikel Former Iranian nuclear head hints Fakhrizadeh worked on nuclear weapons, der in der Jerusalem Post erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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