Iran nutzt Ukraine als Testgelände für Drohnen

Russland setzt iranische Drohnen zur Bombardierung ukrainischer Städte eine
Russland setzt iranische Drohnen zur Bombardierung ukrainischer Städte ein (© Imago Images / ZUMA Wire)

Der russische Krieg gegen die Ukraine ist dem Iran höchst willkommen, um seine militärischen Gerätschaften für einen späteren Angriff auf Israel zu testen und weiterzuentwickeln.

Ein neuer Bericht schlägt Alarm wegen der zu beobachtenden strategischen Verankerung des Irans auf der von Russland besetzten Krim. Teheran, so heißt es in dem Bericht, nutze die Ukraine als Testgebiet für seine terroristischen Pläne und Absichten im Nahen Osten. In einem von der New York Sun zitierten ausführlichen Interview mit der israelischen Zeitung Walla News über neue Bedrohungen aus der Luft sagte der israelische Brigadegeneral Zvika Haimovich, dass »die Iraner die Ukraine in ein Testgelände verwandeln« und »von der Ukraine gestärkt auf das israelische Schlachtfeld zurückkehren werden. Sie bereiten sich auf einen Krieg vor.«

Zuvor waren Berichte öffentlich geworden, nach denen der Iran bereits eine nicht näher bezeichnete Anzahl von Militärexperten auf die von Russland besetzte Krim entsandt hat, um die russischen Streitkräfte bei ihren Drohnenangriffen auf zivile Ziele in der Ukraine zu unterstützen. Der nationale Sicherheitssprecher des Weißen Hauses, John Kirby, erklärte letzte Woche gegenüber Reportern, Teheran sei »jetzt direkt vor Ort und durch die Bereitstellung von Waffen, die Zivilisten und zivile Infrastrukturen in der Ukraine treffen«, tätig.

Offizielle Quellen, darunter Präsident Wolodymyr Selenskyj, erklären zwar, dass trotz der Schäden, die die Drohnen insbesondere an der Energieinfrastruktur anrichten, derzeit bis zu 85 Prozent der Angriffe abgefangen werden, mit jedem Tag des Konflikts gewinnen die Iraner jedoch an Erfahrung, die ihnen für zukünftige Konflikte hilfreich sein kann. 

»Die Iraner verfügen über Mehrfach-Raketenwerfer, sogenannte Multidrohnen, von denen zwanzig Luftfahrzeuge gleichzeitig von einem Raketenwerfer aus starten können«, erklärte General Haimovich gegenüber Walla News und fügte hinzu, dass die Islamische Republik »ein Schwarmsystem für ihre Drohnen entwickelt, das morgen an die Hisbollah gehen oder Israel vom Irak und Syrien aus bedrohen wird«.

Dass der Iran Drohnenexperten seines Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) auf die Krim schickt, um Russland zu helfen, mag kurzfristig kommerziellen Interessen dienen, so Haimovich, allerdings sei das nur die Hälfte der Wahrheit, denn auch die Überprüfung der Effektivität des Drohnenarsenals im Kampfeinsatz mit dem Ziel, etwaige Verbesserungen vorzunehmen, um die Schlagkraft zu erhöhen, gehörten zur Intention Teherans.

Die kriegerischen Ansichten des iranischen Regimes gegenüber Israel sind kein Geheimnis, und Teheran und Jerusalem führen seit Jahren einen Schattenkrieg. Ob mit oder ohne Sanktionen, die Iraner »lernen, wie man operiert, und sie werden ihre Systeme perfektionieren«, sagte General Haimovich diesbezüglich. »Wenn wir das nicht begreifen, werden wir es hier mit einer viel stärkeren und raffinierteren iranischen Bedrohung zu tun haben.«

In Anspielung auf den vom Iran unterstützten Angriff der jemenitischen Huthi-Milizen auf Einrichtungen des saudi-arabischen Ölkonzerns Aramco im März 2022, bei dem Drohnen und Marschflugkörper zum Einsatz kamen, fügte der israelische General hinzu, dass »die Ereignisse als in Verbindung stehend betrachtet werden müssen. Deshalb hat mich an der Entwicklung in der Ukraine auch nichts überrascht: Wir haben uns seit 2015 darauf vorbereitet.«

Diese Vorbereitung hat sich wahrscheinlich seit 2020 intensiviert. General Haimovich wies darauf hin, dass der Iran in den vergangenen zwei Jahren versucht habe, Israel mit Drohnen zu infiltrieren, die von sehr weit entfernten Standorten gestartet wurden. Israel werde in Zukunft »mehr Marschflugkörper und mehr Drohnen sehen. Das ist eine ganz andere Dimension der Luftstreitkräfte. Wer im nächsten Krieg präziser, besser vernetzt und vielseitiger bewaffnet ist, wird gewinnen«, erklärte der General abschließend und fügte ohne nähere Angaben hinzu: »Es wird bald geschehen.«

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