Ein ausländischer Nachrichtendienst hatte den BND über mögliche geplante Anschläge informiert. Der gab die Information aber nicht weiter.
Zeit Online
Deutsche Sicherheitsbehörden haben schon vor der tödlichen Messerattacke in Dresden Anfang Oktober Warnungen vor dem mutmaßlichen Attentäter erhalten. Eine Bundesbehörde habe einen Hinweis zu dem später Festgenommenen nicht weitergeleitet, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung warnte ein ausländischer Geheimdienst, dass der Mann möglicherweise in die Planung eines Terroranschlags verwickelt sei. Der deutsche Auslandsnachrichtendienst BND habe diese Information aber nicht an den Verfassungsschutz oder die sächsischen Landesbehörden weitergegeben.
Der BND soll den Warnhinweis den Berichten von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung zufolge bereits im August 2019 erhalten haben. Der deutsche Nachrichtendienst wollte mit dem Hinweisgeber klären, ob es sich möglicherweise um ein Missverständnis handelte – bekam aber keine Antwort. Daraufhin blieb der Hinweis den Berichten zufolge liegen. (…)
Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung bewertet der BND selbst den Vorgang intern als Verfehlung. Man hätte dem Hinweis aus dem Ausland konsequenter nachgehen und jedenfalls das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern informieren müssen, damit sich auch andere Behörden ein Bild machen können, heißt es.
(Aus dem Bericht „BND gab Warnung vor Dresden-Attentäter nicht weiter“, der auf Zeit Online veröffentlicht wurde.)