Nachdem der Hamas-Abordnung zuerst die Einreisevisa verweigert worden waren, befanden sich die Teilnehmer schließlich doch zeitgleich mit Mahmud Abbas zu Besuch in Saudi-Arabien.
Nachdem es geheißen hatte, der Besuch einer Hamas-Delegation in Saudi-Arabien musste verschoben werden, weil das Golfkönigreich den hochrangigen Vertretern der Terrororganisation die Ausstellung von Visa verweigert habe, wurde die Hamas-Abordnung nun doch bei ihrer Umrah-Pilgerfahrt nach Mekka gesehen.
Ein in den sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigt, wie der Leiter des Politbüros der Hamas, Ismail Haniyeh, sein Vorgänger Khaled Mashal, sein Stellvertreter Musa Abu Marzouk und andere Funktionäre die Kaaba in der Großen Moschee von Mekka umrunden. Die Pilgerfahrt nach Mekka findet im Vorfeld der in Riad erwarteten Gespräche zwischen der Hamas und saudischen Vertretern statt, die auf eine Annäherung abzielen.
Senior members of Hamas, including Ismail Haniyeh, Mousa Marzook, Khalil al-Hayya and Khaled Meshaal appear to have arrived in Saudi Arabia. pic.twitter.com/hE3NocISOx
— Joe Truzman (@JoeTruzman) April 18, 2023
Vorsichtige Wiederannäherung
Es ist der erste Besuch einer offiziellen Hamas-Delegation in Saudi-Arabien seit dem Jahr 2015 und der erste, seit die Saudis im März zugestimmt haben, die diplomatischen Beziehungen zum Iran wieder aufzunehmen. Die Beziehungen zwischen Riad und der Hamas waren angespannt, nachdem die Saudis die den Gazastreifen regierende Terrorgruppe für das Scheitern des Mekka-Abkommens von 2007 verantwortlich gemacht hatten, das ein saudischer Versuch war, die Versöhnung zwischen Hamas und Fatah zu erleichtern.
Auch der Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmoud Abbas, befand sich zeitgleich mit der Hamas-Delegation in Saudi-Arabien, wo er am Dienstag mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in der Stadt Dschidda am Roten Meer zusammentraf. Nach Angaben der von der PA kontrollierten Nachrichtenagentur Wafa erörterten Abbas und der Prinz »die jüngsten politischen Entwicklungen der palästinensischen Sache und die Lage in den besetzten palästinensischen Gebieten«.
Darüber hinaus vertraten der Generalsekretär des PLO-Exekutivkomitees, Hussein al-Sheikh, und der Leiter des palästinensischen Geheimdienstes, Generalmajor Majed Faraj, die palästinensische Seite bei dem Treffen. Von saudischer Seite nahmen Verteidigungsminister Prinz Khalid bin Salman Al Saud, Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud und der Generaldirektor des Allgemeinen Nachrichtendienstes Khalid bin Ali Al Humaidan teil.