Die verkleideten Pilger – Anti-israelischer Tourismus (Teil 1)

EAPPI-Aktivistinnen in Hebron (© DMU Project)

Die Aktivisten des „Ökumenischen Begleitprogramms in Palästina und Israel“ (EAPPI) treten als Menschrechtsaktivisten auf und verfolgen eine antiisraelische Politik.

Ein unlängst publizierter Bericht von NGO-Monitor analysiert die Aktivitäten der Gruppierung und macht so deren Agenda der Öffentlichkeit zugänglich.

Die verkleideten Pilger – Anti-israelischer Tourismus (Teil 1)
Israelischer Protest gegen EAPPI (© DMU Project)

Von Zeit zu Zeit hört man in israelischen Nachrichten etwas über Aktivisten, die bei der Einreise ins Land am Flughafen Ben Gurion wegen ihres Engagements für die Israel-Boykottbewegung BDS festgenommen werden. In manchen Fällen werden die Aktivisten einfach wieder zurückgeschickt, in anderen nicht. Beim bekannten Fall der BDS-Aktivistin Lara al-Qassem handelte es sich um eine Person, die über ein Studenten-Visum der Hebrew University in Jerusalem verfügte. Meistens geht es jedoch um Aktivisten und Anarchisten, die mit einem Touristenvisum einreisen und die Behörden täuschen, indem sie sich an Aktivitäten beteiligen, die für Leute mit einem Touristenvisum illegal sind.

NGO Monitor veröffentlichte unlängst einen ausführlichen Bericht, in dem ein Eklat im Zusammenhang mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Israel aufgedeckt wurde. Der ÖRK hat einer Organisation namens Sabeel aktiv dabei geholfen, das Kairos-Palästina-Dokument zu fördern, in dem BDS unterstützt und die so genannte palästinensische Befreiungstheologie vertreten wird, eine palästinensische Adaption der antisemitischen Substitutionstheologie, nach der Gott die Juden zugunsten der Christen verworfen habe.

Dies war jedoch längst nicht alles, denn der ÖRK unterstützt das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI), mit dem er sich aktiv in die israelische Politik einmischen möchte. Das Programm ist nämlich nicht nur im Westjordanland aktiv, sondern es befasst sich auch mit Jerusalem und der Frage der Negev-Beduinen in Israel. Darüber hinaus beschuldigt es Israel, Christen zu verfolgen, unterstützt die Nakba-Kampagne und eine weitere Aktion, die sich für die Verweigerung des Militärdienstes in Israel einsetzt. An illegalen Bautätigkeiten in der Westbank ist EAPPI ebenso beteiligt wie an der Dokumentation und Sammlung von Datenmaterial über IDF-Soldaten oder an Demonstrationen in Jerusalem, Khan al-Ahmar und anderswo. Wie der NGO-Monitor-Bericht darlegt, werden all diese Aktivitäten durch Fördergelder finanziert, die EAPPI von ausländischen Regierungen, den Vereinten Nationen, von Kirchen und anderen Quellen zu bezieht.

Das düstere Bild, das von NGO-Monitor präsentiert wurde, wird durch die Tatsache verstärkt, dass das EAPPI-Programm ab 2002 für viele Jahre vollkommen ungehindert in Israel operieren konnte. Dies änderte sich erst mit der Veröffentlichung eines 2016 publizierten Berichts und einer Kampagne von Pater Gabriel Naddaf aus Nazareth, in denen Gabriel und sein Christian Empowerment Council EAPPI vorwarfen, „das Christentum zu missbrauchen, um eine extremistische Agenda zu fördern“.

Die EAPPI-Aktivisten in ihren beige-farbigen Westen mit Logo auf der Vorder- und Rückseite treten wie Mitglieder einer offiziellen Organisation oder Nachrichtenagentur auf. Bei vielen Gesprächen die ich führte, stellte ich fest, dass dies der auch Eindruck war, der sich vielen IDF-Polizisten, und Mitgliedern der Polizei und Grenzpolizei während all der Jahre aufdrängte. Durch ihre offiziell wirkende Bekleidung und ihr Auftreten gelang es den Aktivisten, ihre Unternehmungen in einem falschen Licht zu präsentieren – und die Sicherheitskräfte und Strafverfolgungsbehörden zu täuschen, die sie für Mitglieder einer Hilfsorganisation oder einer Nachrichtenagentur hielten. Wurden sie nach ihrem Hintergrund gefragt, so gaben sie an Touristen, Pilger oder Friedens- und Menschenrechtsaktivisten zu sein. So konnten sie ihre Tarnung aufrechterhalten und ihre Tätigkeiten ungehindert fortsetzen.

Im Jahr 2016 jedoch sollte sich die Gesamtsituation für EAPPI ändern. Laut dem Bericht von NGO Monitor, konnte das Programm von 2002 bis Mitte 2016 völlig ungehindert innerhalb der israelischen Sicherheitskräfte operieren, was auch auf die professionelle Vorbereitung der Aktivisten sowohl in ihren Herkunftsländern als auch bei Schulungen nach ihrer Ankunft in Israel verweist. Die Untersuchungen von NGO Monitor, zusammen mit dem im Jahr 2016 veröffentlichten Bericht von Pater Gabriel Naddaf, vervollständigen das DMU-Projekt, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Aktivitäten der EAPPI-Touristen vor Ort umfassend zu dokumentieren, wobei es noch weitere gefährliche Aspekte enthüllte, die aus der Arbeit der israelfeindlichen Menschenrechtsaktivisten resultieren.

Teil 2 des Artikels erscheint demnächst hier.

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