Sollte sich die Konfrontation mit dem Iran verschärfen, könnten die professionell organisierten Strukturen der libanesischen Terrorgruppe aktiviert werden, sagt Peter Neumann.
Interview mit Peter Neumann, Jüdische Allgemeine
Peter Neumann: Momentan halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass die Hisbollah in Europa Terroranschläge verüben wird. Das heißt aber nicht, dass von ihr langfristig keine Gefahr ausginge. Sie ist professionell organisiert und überall in Europa präsent, auch in Deutschland.
Entscheidend ist aber die Frage: An welchem Punkt wird diese Struktur aktiviert? Sollte es zu einer scharfen Konfrontation mit dem Iran kommen, birgt die Präsenz der Hisbollah in den EU-Ländern eine Gefahr. Nur ist auch klar: Falls die Hisbollah morgen eine Synagoge angreift, wären die Behörden sofort hinter ihr her.
Michael Thaidigsmann: Agieren die Europäer da nicht kurzsichtig?
Peter Neumann: Absolut. Man schaut immer nur auf die Bedrohung, die einem gerade am größten erscheint, also auf den letzten Anschlag, der verübt wurde. Dass sich das Regime im Iran in den letzten Jahren nicht zum Besseren verändert hat, wird auch gerne verdrängt.
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