Sehr geehrter Herr Kramar,
im gestrigen Kurier schrieben Sie in Ihrem Artikel über das Todesurteil gegen den ägyptischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi, er und andere Häftlinge „sollen einen Ausbruch geplant haben. Angeblich unterstützt von Hundertschaften ins Land eingedrungener Kämpfer der Palästinensermilizen Hamas und Hisbollah.“ (Kurier, 17. Mai 2015) Ob Mursi und etliche seiner Gesinnungsgenossen aus den Reihen der Muslimbruderschaft bei ihrem Ausbruch aus einem Gefängnis nördlich von Kairo Ende Jänner 2011 tatsächlich mit den genannten Kräften konspiriert hatten, wie es das Gericht als erwiesen betrachtet, sei dahingestellt. Kein Zweifel besteht allerdings daran, dass es sich bei der Hisbollah nicht um eine „Palästinensermiliz“ handelt, sondern um eine in Diensten des iranischen Regimes stehende, schiitische Terrororganisation im Libanon.
Mit freundlichen Grüßen,
Mag. Florian Markl
Medienbeobachtungsstelle Naher Osten (MENA)