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Die New York Times macht Jesus zum Palästinenser

„Es ist völlig unproblematisch, die weit verbreitete Darstellung von einem weißen Jesus in Frage zu stellen. Es ist jedoch ein Problem zu hinterfragen, ob er ein Jude war, so wie es kürzlich in der New York Times geschehen ist. Ein zu Ostern veröffentlichter Text des ehemaligen New York Times-Autors und Zeitschriftenherausgebers Eric Copage, der den Titel trägt: „Als schwarzes Kind in Los Angeles konnte ich nicht verstehen, warum Jesus blaue Augen hatte“, vergisst zu erwähnen, dass Jesus jüdisch war und behauptet stattdessen, dass er ‚wahrscheinlich ein Palästinenser‘ war.

Vielleicht ist es notwendig eine kurze Zusammenfassung der Geschichte für den NYT-Autor vorzunehmen: Jesus wurde als Jude in Judäa, einem Herrschaftsgebiet des römischen Reiches, geboren. Während im Neuen Testament sowohl Israel als auch die Juden immer wieder Erwähnung finden, sucht man das Wort Palästina vergeblich. Nachdem ein jüdischer Aufstand gegen die Römer im 2. Jahrhundert n. Chr. niedergeschlagen worden war, wurde die Region nach den alten Feinden der Juden, den Philistern, benannt, wobei die Römer den Namen ‚Palästina‘ wählten, um zu zeigen, dass die Juden keine Besitzer des Landes mehr waren. Etwa 700 Jahre nach dem Tod Jesu eroberten arabische Streitmächte das Gebiet. Die Menschen, die sich heute als Palästinenser identifizieren, sind Araber und daher ist klar, dass Jesus kein Palästinenser oder Araber war, sondern ein Jude.

In dem über 600 Worte langem Artikel, schafft es Copage nicht ein einziges Mal die Tatsache zu erwähnen, dass Jesus jüdisch war. Außerdem hätte sich ein aramäisch sprechender Jude aus Judäa, der in Galiläa lebte, nie als Palästinenser identifiziert. Zu fragen, wie Jesus dargestellt wird, ist vernünftig, ihn aber als ‚Palästinenser‘ zu bezeichnen, zeugt entweder von fehlendem historischem Wissen, oder es ist schlichtweg die Fortsetzung der jahrhundertelangen Versuche, Jesus zu entjudaisieren. In der letzten Zeit sehen sich Juden immer wieder mit konzertierten Versuchen konfrontiert, die jüdische Identität zu verdrängen und die Geschichte der Juden im historischen Land Israel neu zu schreiben, um die Legitimität Israels zu untergraben, wobei die Palästinenser immer wieder versuchen, Jesus als einen der ihren auszugeben.“ (Emmanuel Miller: „NYT Op-Ed: Jesus ‚Was Most Likely a Palestinian Man‘“)

Mehr zum Thema auf Mena Watch: Weihnachtgrüße von Mahmud Abbas: der „Palästinenser Jesus“

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