„[Khaled] Barakat ist nicht nur Autor, sondern auch Mitglied der Terrororganisation ‚Volksfront zur Befreiung Palästinas‘, abgekürzt PFLP. Diese PFLP begeht immer wieder Morde in Israel. Einheiten von ihr beschießen Israel von Gaza aus. In Deutschland erlangte die PFLP vor allem durch die Entführung der Lufthansa‐Maschine ‚Landshut‘ und dem Mord an deren Piloten Jürgen Schumann 1977 traurige Berühmtheit. (…) Seit 2017 über die Zusammenarbeit der [maoistischen Kleinstpartei] MLPD mit PFLP‐Sympathisanten im Rahmen der ‚Internationalistischen Liste‘ berichtet wurde und die BDS‐Kampagne erst von verschiedenen Städten, Bundesländern und zuletzt vom Bundestag verurteilt wurde, ist hierzulande die Bereitschaft, der Werbung von Antisemiten und Terroristen freien Lauf zu lassen, deutlich zurückgegangen.
Doch ein PFLP‐Verbot würde ein Vorgehen gegen die Terrorgruppe erleichtern, die in der Bundesrepublik durchaus Präsenz zeigt und politisch aktiv in Erscheinung tritt – auch wenn die Sicherheitsbehörden das mitunter relativieren. Auf Anfrage der Jüdischen Allgemeinen teilt das in Berlin ansässige ‚Internationale Institut für Bildung, Sozial‐ und Antisemitismusforschung‘ (IIBSA), das diese Bewegung aufmerksam verfolgt, mit: ‚Besonders in Berlin wurden regelmäßig in den vergangenen Jahren auf antiisraelischen Protestkundgebungen und Demonstrationen – etwa dem Berliner Quds‐Marsch – PFLP‐Symboliken öffentlich zur Schau gestellt.‘ Auch BDS‐Vertreter seien bei Veranstaltungen, auf denen etwa des Gründungstags der PFLP gedacht wurde, aufgetreten, wie die Experten von IIBSA herausgefunden haben. (…) Dass sich zumindest aus Sicht der PFLP eine Nähe zu BDS nicht ausschließt, hat Khalida Jarrar, eine hohe Funktionärin der Terrororganisation, einmal in einem Interview bestätigt: ‚Die PFLP glaubt an alle Arten des Widerstands, und der Hauptwiderstand ist natürlich der populäre (Boykott von Waren, kultureller und akademischer Boykott, friedliche Demonstrationen gegen die Mauer und die Siedlungen).‘“ (Stefan Laurin: „Gefährliche Nähe“)