Ein Vortrag von Sama Maani bei der Österreichischen Islamkonferenz über das regressive Bedürfnis der Identitätspolitik und eine linke, emanzipatorische Kritik daran.
Seit Jahren scheinen identitätspolitische Positionen gesellschaftliche, politische und kulturelle Debatten zu dominieren. Für Vertreter der Identitätspolitik ist das politische Feld durch die Differenz und Konkurrenz verschiedener kollektiver Identitäten geprägt.
Aus einer linken, emanzipatorischen Sicht leugnet die Identitätspolitik den Widerspruch zwischen dem Individuum und der Gesellschaft beziehungsweise zwischen dem Individuum und »seiner Kultur« sowie soziale Unterschiede innerhalb ein und derselben »Kultur« – und läuft auf die Preisgabe jeden Anspruchs auf die Emanzipation der Gesellschaft als ganze hinaus – mit anderen Worten: auf das Ende des linken Projekts.